Gut geschnitzt

Hoppala, dieser Werber aber auch. Schauen Sie sich das mal an. Sie verstehen sofort, die Werber des Schokoladenbauers Toffifee, der Fee mit dem Toffi, sagen uns: Zusammen etwas zu machen, ist doch viel schöner, als alles allein zu machen – und am schönsten ist es doch mit deren Schokodrops. Botschaft begriffen, ihr Leute. Und wie machen sie das, die Werber?

Mit einem fetten Grammatikschnitzer. Nein, mit einem fetten Schnitzer und dem Hang zu Verb-Neubildungen.

Fangen wir beim Schnitzer an. Zusammener. Sie steigern ein Adverb. Konrad Duden, ganz ruhig da unten im Grab. Die haben es schon begriffen, dass zu den Eigenschaften des Adverbs generell gehört: Es ist unveränderlich, Fachmann-Sprech: unflektierbar. Ein einmal gegossenes Adverb wird nur in dieser einen Form ausgeliefert, es passt sich nicht an wie beispielsweise die große Schwester, das Adjektiv. Feine Beispiele: draußen, heute, hier, gern.

Sie sagen, gern ließe sich steigern, gern – lieber – am liebsten? Ja, aber das sind dann andere Formen. Gerner, beispielsweise gibt es nicht.

Und nun wieder zu Herrn Duden. Konrad, die Werber spielen nur mit diesem Verbot. Sie übersehen es. Warum?, fragst du. Weil es Aufmerksamkeit schafft. Meine habt ihr. Die von Klaus H., ebenfalls, dem ich für dieses Bildchen danke.

Also, erstens der Grammatikschnitzer, der gewollte. Und dann die Neubildung. Hey, das Verb hochstapeln gibt es ja noch, aber glücksmomenten – mitbewohnern – angsthasen, als Verb?

Ich finde das herrlich, ehrlich. Ich mag es, wenn man mit Wörtern spielt. Und wenn dann noch neue Verben, Mitglieder der vornehmsten Wortart im Deutschen, herauskommen – nehme ich gerner(!) etwas von der Toffi-Fee, sonst einsamte(!) ich ja nur so vor mich hin.

Gemeinsamer einsamen. Nur mal so als Vorschlag, Bildidee: Eremiten.

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