Achtung: Stolpersteinchen

Heute grabe ich mal in den Fundstücken aus eigener Lektorentätigkeit, Wir lesen: Beziehungsdrama. J Punkt, Dame oder Herr, steckt mit Partner*in tief drin. Und wie nennen wir so etwas? Richtig, Sackgasse. Straße ohne Wiederkehr. Rue Aussichtslos. Dead End Street. Kein-Glück-in-Sicht-Weg.

Wir lesen, dass J Punkt aufgewühlt zürückblieb. Die Dame ist gegangen. Er grübelt. Ja, sie stecken in einer Sackgasse. Punkt. Das reicht. Satz fertig. Der Relativsatz …

… aus der es keinen Ausweg gab …

ist überflüssig wie Fußpilz in der Nase. Er sagt nicht mehr als das, was eine Sackgasse auszeichnet: Es geht an deren Ende (Beziehung oder Straße) nicht weiter.

Ich finde viele solcher Wendungen. Rede ich mit Autoren, sage ich oft, dass Relativsätze den gleichen schlechten Kern haben können (! ich betone: können) wie Adjektive. Stolpersteinchen, Achtung!

Und nun grübeln Sie über einen Ausweg? Gibt es Sackgassen, die am Ende doch noch einen Weg haben, einen kleinen, ab durch den Garten? Tun Sie es. Der Kern einer Sackgasse ist es aber, dass es eben nicht weitergeht.

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