Ich war eingeladen zur Eröffnung des neuen Luisa’s, 116 Bleeker Street, Manhattan, New York City. Habe noch schnell das Bildchen geknipst, bevor Wirtin Luisa Camino, eine Freundin aus meiner Zeit als Baumwollplantagenhelfer in Kuba, dieses Plakat eigenhändig abhängte, um die Gastro-Kritiker aus aller Welt zu bewirten. Ja, so war das, in New York. Kurztrip, Dinner at Luisa’s, Shopping natürlich, Info Talk mit The Donald abgelehnt (… keine Zeit, Don!, du machst das schon …) – dann wieder zurück mit LH 411. Ging alles gut.
Warum ich Sie, verehrte Leser dieses international diary, so überaus thorougly an meinem private life all over the world teilhaben lasse?
Weil ich Ihnen mal zeigen wollte, wie Dinge wie eine Restaurant-Eröffnung auf höchstem Niveau rein werblich gespielt werden. So nämlich. Großes, zurückhaltend, aber grafisch auf Toplevel gestaltetes Plakat über Monate für alle sichtbar, dabei nur wenige Informationen: Was? – Wann? Das reicht. Soll ja Curiosity wecken, wie sagen wir? Neugierde, ja.
Und übrigens, sie waren alle da. Ach, was sage ich? Sehr alle. Alle. Die Upper Class der Ostküste, die Vanderbilts, die Hiltons, you just name it … Klappt also mit dem Plakat. Da sollten sich diese spießigen Deutschen mal ein Beispiel nehmen. Well then, von New York City lernen, heißt Siegen lernen.
Apropos spießige Deutsche. Ich gestehe …
Ich habe dieses Bildchen gestern Abend, 22:54 Uhr bei mir um die Ecke geknipst. Rein Deutsch, nix Amiland, nix Vanderbilts. Angeboten wird nach der Eröffnung wahrscheinlich fränkische Küche, mit Fusion-Einflüssen (muss jetzt sein), also so etwas wie Kalbskopfsülze an hausgemachtem Spargel zu einem Hauch von Teriyaki. Oder fetter Karpfen, Asian Style.
Hauptsache English, oder? Ihr Pappnasen!
Nachtrag, 7. April 2017: Diese Geschichte lässt sich fortschreiben, wenn auch auf ganz andere Art, schauen Sie bitte ω hier.