Wiederholungstäter, Ampelkarte!

Bundesliga war am Wochenende, und im Fußballerdeutsch heißt so etwas dann: Die Karten werden neu gemischt. Hannover 96, Absteiger aus der ersten Liga, will wieder zurück ins (auch so ein Stück Männer-Fußball-Sprech) Oberhaus, steht aber nur auf dem – Achtung! – extrem undankbaren Platz vier der zweiten Liga. Was macht man da als Club-Verantwortlicher? Man tauscht den Trainer. Ist heute passiert.

Der Kicker, das Hochamt-Brevier für alle Fußballbegeisterten, schreibt dazu. Noch vor zwei Wochen habe der Manager von Hannover 96 dem Trainer Daniel Stendel nicht sagen können, ob er bleiben darf.

Fußball-Manager-Blabla: Wir müssen jetzt erst einmal die Eindrücke … sammeln …  wie … nächstes Punktspiel nach der Länderspielpause aufstellen.

Vor allem aber, dies nun meine Lesart: wer die Mannschaft aufstellt. Und dann folgt der Satz, um den es mir heute geht. Keine Manager-Blabla von Horst Heldt, sondern Kicker live …

… ließ Heldt die Trainerfrage nach dem Auftritt in St. Pauli offen.

Da hatten wir schon mal, ihr Kickers, sogar mit Bezug zu Hannover 96, einfach ω hier kicken. Das geht so nicht. Das mag ich nicht. Das ist ein Griff in die Sprachkiste der Unbeholfenen. Herr Heldt sagte das, er meinte das, er brüllte es meinetwegen heraus, er sinnierte vielleicht sogar (oh, mein Gott!) trübsinnig. An ein Zitat, liebe Liga-Edelfans vom Kicker, gehört ein Verb des Sagens aus der Bedeutungsgruppe Sagen eben. Sonst nichts. Oder gar keines. Auf keinen Fall solltet ihr nach dem Zitat das Gesagte noch mal erklären oder deuten. Oder einen neuen Satz bauen, den etwa …

… aufstellen.“ Vor zwei Wochen ließ Heldt die Trainerfrage also noch offen.

Jetzt eile ich zu euch und nagele es an jede Wand der Redaktion. Dies ist ein Inquit, ein böses. Und Inquits mag ich nicht. Ihr Redakteure könnt gern zur Gründungsversammlung des Vereins gegen gifte Inquits e.V. kommen. Heute Abend, 19 Uhr, bei mir zuhause. Einziger Anwesender: ich.

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