Gut gebrüllt, Löwin! Da wolltet ihr uns Ewiggestrigen, die die deutsche Sprache mögen und sanft gegen das Englische bollwerken, mal so richtig zeigen, dass ihr es auch könnt. Ihr wolltet uns zeigen, was alles möglich wäre, wenn ihr mal so richtig loslegt, nicht wahr?
Ihr schreibt nach einem ganz vernünftigen ersten Satz …
Oder auf Deutsch: Gute Usability, feiner Look und State-Of-The-Art Programmierung pushen Ihre Kunden zu mehr purchase dicisions.
Früher hätte ich hier geschrieben: Oh my fucking god! Ja, so flucht der Ami. Heute sage ich erst einmal Dank an Klaus H. für das Bildchen und danach: Danke für die Offenbarung.
Wenn ihr schon mal, ihr Netzseiten-Gestalter, so was Tolles hinlegt, dann bitte auch richtig, dann muss es durchdacht, dann sollte es fehlerfrei sein.
No understanding, what I mean? Okay …
- Ihr schreibt Usability (Handhabung) und Look (Aussehen) groß, klar, irgendwie eingedeutscht. Aber den Begriff purchase decisions (Kaufentscheidungen) klein. Warum?
- Ihr koppelt State of the Art durch zu State-Of-The-Art. Falsch! Ein Blick in den Duden hätte euch zu mehr Transparency (Klarsicht) gepusht. State of the Art heißt das im Deutschen, ohne Binder und mit zwei kleinen Wörtchen mittendrin, noch ein Fehler. Ach so, verstehe, soll ja Englisch sein. Nein, im Englischen koppelt man das ebenso wenig – als Nomen, das es hier zweifelsfrei ist. Lediglich adjektivisch genutzt, fügt man Binder ein zu einem beispielsweise state–of–the–art point of view.
- Ihr denkt, es sei dennoch richtig, es zu koppeln? Ja, weil ihr das Nomen Programmierung anschließt. Uppsss, aber dann sollte ihr Programmierung ankoppeln, zu State of the Art–Programmierung, etwa. Und dabei State of the Art kursiv schreiben oder in Anführungen. So nämlich: State of the Art–Programmierung oder „State of the Art“–Programmierung. Am besten aber, auch wenn es blödest ausschaut: State–of–the–Art–Programmierung.
Hey, Jungs, noch mal ran. Dann wird’s lustiger. Vielleicht lernen wir Ewiggestrigen auch noch was …
Im Moment lernt ihr!