Postwendend zurück, marsch marsch!

Manchmal, oft an Dienstagen im letzten Drittel des Mai, überkommt mich die Idee von der Sinnlosigkeit des Tuns hier. Da treibe ich die Massen an, beinahe täglich, bitte inständig (a) um Gehör für meine Einwürfe vom Rand des Deutsch-Feldes und (b) um Befolgen derselben – und dann das. Die Staatsanwaltschaft meiner Stadt bittet mich um eine Antwort – die ich gern gebe, einerlei in welcher Angelegenheit –, hoffe noch, dass kluge Juristen sich eines guten Deutsch (ja, ohne S) befleißigen und lese Rückantwort.

Das wäre ja noch erträglich, wenn es mal eben so vorkommt. Und es kommt vor. Die geschätzte Seite better-media.de des ebenso geschätzten Kollegen Kai Bergmann (einen Tag später: Namensfalschschreibungen sind peinlich, peinlich, peinlich. Ich bitte um Nachsicht, Kai Bargmann) Bargmann hat sich schon dieses Themas angenommen, klicken Sie bitte ω hier. Er hält das Wort Rückantwort für relativ … na, sagen wir mal, falsch. Weil es eine Wort-Doppelung in sich enthält.

Wolf Schneider, mein überaus geschätzter Übervater und begabter Silbenzähler pro Satz und Wort (je kürzer, je besser) würde einem Volontär für dieses Wort den Rotstift ungespitzt … nein, würde er nicht. Er wäre lediglich stinksauer.

Ich denke, mit Goethe im Geist …

Entschuldigen Sie bitte die Rückantwort, für eine Antwort hatte ich zu wenig Zeit.

Also, das wäre alles noch erträglich, wenn ich nicht Anfang Januar 2013 … mal rechnen, das sind vier Jahre und vier Monate und einen Tag … wenn ich mich nicht am 22. Januar 2013 dieses Themas angenommen hätte. Glauben Sie nicht? Klicken Sie hier, das Internet lügt nicht.

Nun werfen Sie ein, ich solle mich mal nicht so haben. Akzeptiert. Aber ich halte schnurstracks dagegen. Denn wenn Sie das Thema Rückantwort mal googeln (richtige Schreibweise, eingedeutscht) kommt mein Beitrag an vierter Stelle. Glauben Sie nicht?

Zurück zu meiner Agonie. Paaaaaaaah! Da hatte die Staatsanwaltschaft Nürnberg mehr als vier Jahre Zeit. Nichts. Traurig, einfach traurig. Ich gehe jetzt in meine habitación (so nannte Miguel de Cervantes seine Kemenate), lese Don Quixote de la Mancha noch mal von vorn bis hinten und sage Ihnen morgen, ob ich überhaupt weitermache.

Oder schicke der Staatsanwaltschaft eine • gepfefferte • sich gewaschen habende • juristisch blitzsaubere  • revisonssichere • die Behörde in ihre Grundfesten erschütternde • in allerfeinstem Deutsch gehaltene  Dienstaufsichtsbeschwerde mit Antwortschein … mit Antwortschein, ihr Ignoranten, nicht mit Rückantwortschein.

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