Es scheint

Ich habe gestern bei bento, einer Seite des Spiegel für eher Jüngere, einen kleinen Test der Sorte Wie gut können Sie Deutsch? gemacht. Na ja, ich war nicht sooooo schlecht. Eine Frage dabei stieß mir auf, weil ich den Casus gestern auf dieser meiner kleinen, feinen Seite angeschnitten hatte: die Sache mit anscheinend und scheinbar.

Und daher noch mal.

Der Satz lautete …

Anscheinend haben die Geschäfte am Karfreitag geschlossen.

Und nun kramen wir im Alltag. (1) Ja, wir wissen, dass am höchsten katholischen Feiertag in Deutschland die Geschäfte geschlossen haben, sogar in Gebieten mit überwiegend muslimischer (Kreuz-) oder evangelischer (Nürnberg) Bevölkerung. Das ist Gesetz. (2) Ja, wir stehen in der Innenstadt von Bochum und sehen, dass sogar alle dreiundzwanzig Dönerbuden, die vier Sex- und die achtzehn Handyshops geschlossen haben. Was wir sehen, ist also wahr. Folglich: anscheinend – dem Augenschein nach, oder juristisch: nach Inaugenscheinnahme.

Kramen im Alltag, Teil zwei.

Scheinbar haben alle Geschäfte geschlossen an diesem Karfreitag.

Dieser Satz bedeutet, dass wir etwas wahrnehmen, es für richtig halten, was wir sagen, es faktisch aber falsch ist. Oder, unjuristisch: Wir leben gar nichts in Deutschland. Mach einfach die Augen auf, Blindfisch! Es sieht nur so aus. Alles auf! Kannst nachher mit dem Döner aus dem Sexshop mit dem neuen Handy telefonieren.

Alles klar?

Bei einem anderen Fragetäfelchen musste ich lange überlegen. Am Ende überzeugte mich die Antwort. Ich pinne es mal hier hin, zu Ihrer Erheiterung …

 

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