These eins, o Wunder!, die Menschen lesen mehr als früher. These zwei, dann nicht mehr sooooo Wunder, die Menschen schreiben mehr als noch vor zwanzig Jahren. Warum? Weil es alle tun, weil noch nicht jeder zu allem alles gesagt hat. Ihrem Einwand, warum dann auch ich mich beinahe täglich öffentlich verbreite, gehe ich mal am Wochenende nach.
Wir lesen die Gästeansichten zu einem spanischen Restaurant in Nürnberg, Quelle: TripAdvisor. Und wir lesen in drei Stellungnahmen drei Auffälligkeiten. These drei: Dass Menschen mehr öffentlich schreiben als früher, zeigt auch, dass sie es nicht können. Derlei Schwachheiten wären 1995 gar nicht aufgefallen, schrieb ja niemand, las ja niemand.
Ein gemütlicher Bortega im Herzen von …
Gut, das kann passieren. Bortega, diese spanische Eischaumsuppe mit dänischem Lauch und kräftig Eisbein drin, ist aber auch schwer zu schreiben. Und eigentlich müsste es auch eine heißen, ist ja die Suppe, eine Suppe, also weiblich. Man darf auch annehmen, dass das Rezensent_in vielleicht die Bodega meint, die spanische Kneipe. Aber nein, der ist vom Fach, die war mit der Spanischgruppe da. Steht da …
Ole spanischer Flair
Eigentlich ist es ja das Flair. Neutrum, Wohl bekomms!
Spanien in Mitten Nürnbergs
Nein, nein, ich lass es. Ich sage nur, dass hier eventuell der Oberbayer inmitten(!) Frankens zugeschlagen haben könnte (… in derre Mitten von derre Stadt da oben … do wor a Botega …) Ich lobe indes die korrekte Verwendung des Genitivs. Olé!
Und was lernen wir daraus zum Wochenende? These vier: Mehr Rioja, por favor! These fünf: Je mehr wir über Spanien reden, desto Sonne am Wochenende!
Ihnen deshalb ein sonniges …