Es freut den Schreiber dieser Zeilen, mittlerweile geht er locker auf den siebten Geburtstag zu, wenn er auf ältere Artikel verweisen kann, erstens. Und wenn sich, zweitens, nichts, aber auch gar nichts an seinen sehr – ja, das lesen Sie als Kluge jetzt im übertragenen Sinne, bitte – kindlichen(!) Ansichten geändert haben müsste.
Anfang August 2011, die Artikel auf der deutschmeisterei.de konnte man noch an zehn Fingern abzählen (ich fürchte, die Anzahl der Leser ebenfalls), strömte mich das Wort unplattbar an. Die Firma Schwalbe bezeichnete ihre Fahrradreifen als solche. Ich begrüßte ein ω neues Wort im Deutschen, lobte die Werber ob ihre sprachlichen Gewalt und freute mich. Dieses Wort versteht jeder.
Der fleißige Leser Klaus H. hat nun wieder Werbung der Schwalbes gefunden. Immer noch unplattbar dieses Wort. Und, mit Verlaub, allemal besser also so etwas wie …
Mit unseren Reifen fliegen(!) Sie auch bei Vollbremsung nicht über den Lenker.
oder
Da stauen sogar die Schwalben (wahlweise: Schwaben)
Gut, Sie haben recht, der tat so richtig weh. Tschulligung!
Klaus H. macht mich aber noch auf etwas aufmerksam, ich wusste es nicht. Die Mutter aller unplattbar (also der Bildungen mit un- plus Verbstamm plus -bar) heißt unkaputtbar. Und diese Mutter hat sich in den Duden geschlichen. Dort steht …
un|ka|putt|bar <Adjektiv> (Werbesprache): unzerstörbar.
Wieder was gelernt. Danke.
Klaus H. hat aber noch etwas gefunden, das in diesen Kreis gehört. Lesen Sie selbst:
Das deutsch-englische Wörterbuch dict.cc übersetzt das englische unknowable auch mit unwissbar. Geht gar nicht, meinen Sie? Ich bin bei Ihnen, da biegt sich alles, was sich ums Sprachgefühl schart: Herz, Verstand, Liebe und Erfahrung.
Das ist, um mit einem Juror von Voice of Germany – übersetzt etwa, so gefunden bei dict.cc: Große deutsche Chöre von 832 bis 2018, eine mehrteilige Serie, mitternachts auf Arte – zu reden (Quelle: noch einmal Klaus H., mit großem Dank für dies und das, aber auch jenes): unfucking fassbar.