Also, wenn ich Wurst will, dann will ich Wurst, selten genug, aber manchmal will ich Wurst. Da ist nichts igitttttt, Adelheid, das ist Geschmack. Punkt. Ich bin kein Vegetarier, aber manchmal esse ich ohne Fleisch. Aber wenn ich Wurst will … sagte ich das schon?
Pommersche ist für mich der Inbegriff von Wurst. Ich sehe dicke Frauen und Männer hofschlachten – und das will ich nicht sehen, ja, da habt ihr recht, ihr Vegetarier –, aber in meiner Fantasie sehe ich zumindest das Ergebnis: gute Wurst. Und ja, in manche gibt man auch Apfel und Zwiebel rein, meinetwegen auch Schnittlauch. Lecker, echte grobe Leberwurst. Für mich war Pommersche immer ein Garant dafür, dass in einer Leberwurst wirklich zu neunzig Prozent Wurst ist und Leber, Apfel und Zwiebel machen den Rest. Ist natürlich Blödsinn.
Aber: echte Wurst.
Und dann erklären Sie mir bitte, wie das geht …
Vegetarische Pommersche …
Und dann noch ein Zusatz, ein – so nannten wir das, als ich noch Zeitschriften machte, auf denen ein farbiger Groß-Punkt mit einer Ankündigung prangte – gelber geiler Fleck, auf dem VEGAN steht. Geht’s noch, Bauer?
Ist das nicht ein Widerspruch par excellence, Sie? Eine Verknetung von irgendwas mit Tofu plus Geschmacksstoffen aus der Natur, rein vegan!, die nach Wurst mundet?
Gut, ich habe mich versehen. Lesebrille gereinigt.
Nix da, ein Regal tiefer bei Edeka. Die Salami und der Schinken Spicker (hust, hust, Schreibung!) ebenfalls vegetarisch.
Und die Salami auch noch klassisch? Wie kann eine klassische Salami vegetarisch sein?
Da wird der gute deutsche Spruch Ran an die Wurst! pervertiert – oder doch nicht: Die Pommerschen vegetarisieren die Wurst.