Das liest sich doch alles sehr fein, feinst. Und da ich immer gleich die Quelle angebe … hier muss ich passen. Ich fand dieses Streichholzbriefchen irgendwo im Haus und habe keine Ahnung, welches Gasthaus die Familie Huber betreibt. Es tut mir leid. Aber darum soll es nicht gehen.
Es geht um den ersten Satz
Das gastlich, ruhig gelegene Haus für Familienfeste …
Und eben dort das Komma nach gastlich. Es ist einfach falsch. Ja, wir müssen absteigen in die Grammatik. Fahrstuhl nach unten, Ohren nach oben und frisch geputzt.
Das Komma steht, unter anderem, bei Aufzählungen; es trennt die einzelnen Glieder der Aufzählung ab.
Er besaß XX, XX, XX und auch Diamanten.
Diese XX müssen gleichrangig sein, sie müssen derselben Wortart angehören, auch demselben Fall, dem Kasus. Sonst wäre es ja keine Aufzählung. Alles klar?
Er besaß Häuser, Pferdchen, Yachten und auch Diamanten.
Alles Substantive, alle im Akkusativ Plural. Passt.
Im Satz des Tages blicken wir aber auf zwei Wortarten, ja ja, das tun wir, auch wenn gastlich und ruhig gelegene wie Adjektive aussehen, nur eines ist es wirklich: gelegen, ruhig gelegen, eine Adjektiv-Konstruktion.
Das gastlich hingegen … ein reines Adverb.
Und daher ist das Komma hier falsch, meiner Meinung nach.
Sie rufen aus der Tiefe des Raums, ruhig sei ebenfalls ein Adverb und trenne sich per Komma vom anderen Adverb gastlich ab?
Dann rufe ich Ihnen aus dem Raum zurück: Sehen Sie es elliptisch. Beide Adverbien läsen sich dann als Erläuerung zu gelegen. Also: das gastlich gelegene und das ruhig gelegene Haus …
Gastlich gelegen? Man darf als Gast zwar liegen (nach neunzehn Jägermeistern als Meisterjäger, beispielsweise), aber sonst?
Es gibt einen Weg aus der Tücke: Wir hängen an gastlich ein E.
Das gastliche, ruhig gelegene Haus …
Schon passt es.