Gelackmeiert

Streifzüge durch die Stadt, das iPhone immer in Griffweite. Alles für die deutschmeisterei.de. Das bin ich Ihnen, Leserinnen und Leser, schuldig. Und wenn Sie darüber nachdenken, was ich gern zu Weihnachten hätte – so eine Folie für meinen Senioren-Kombi wäre schon ganz fein, wahlweise alles, was mit Petrus beginnt und mit dem Stichwort Wein gesucht werden kann.

Schauen wir mal genauer hin.

Fuck Lack, that’s Foil

Gut gebrüllt, wie ich finde. Jeder weiß, was der jugendliche Held uns mit seinem Auto sagen will. Erstens, ich bin anders. Zweitens, mein Auto ist vollkommen anders als, beispielsweise, Ihr Senioren-Kombi. Drittens, I can Englisch. Viertens, als ich von der Schule ging, um Autolackierer zu werden, hatten wir das Wort lack noch nicht durchgenommen.

Also lesen wir mal, zu des Lackels Gunsten … (meine Übersetzung der gesalbten Stimmung in der Vorweihnachtswoche angepasst)

Ich will keinen Lack, das ist Folie

Gut, ich gebe zu, dass der Reim im Englischen (fuck auf lack, deutsch gesprochen) etwas hat. Leichter Beifall. Man versteht es.

Für Lack bieten Lexika aber dies an: coating, paint, varnish, lacquer. Sie bieten nicht an: lack. Mein Duden Oxford , knapp 1.700 Seiten, lackierter Goldschnitt, will für den Autolack eigentlich nur paint zulassen.

Hingegen lack als Verb, to lack, und als noun, the lack, steht für etwas, das fehlt. Mangelware, etwas ist nicht vorhanden.

Dumm gelaufen, oder?

Aber witzig. Süßer die Lacke nie klingen …

Nachtrag, kurz vor 14 Uhr: Und foil bezeichnet im Echtenglischen ausschliesslich Metallfolie. Kunststofffolie ist film. So kommentiert es Ulrich S., des Englischen sehr mächtig. Vielen Dank.

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