Sie haben seit Monaten nicht mehr positiv auf meine Beiträge reagiert. Ich verkrieche mich in die Ecke. Ich will Sie nicht mehr sehen. Sie haben mich vergrämt. Ich bin vergrämt. Das haben Sie nun davon! Ätsch!
Sie merken schon, es geht mir heute um das Verb vergrämen. Der Duden sagt dazu in der ersten Abteilung: durch eine Handlung, ein Verhalten missmutig machen, jemandes Unmut erregen: die Verwandtschaft vergrämen; dieses Gesetz hat alle Bausparer vergrämt.
Ein feines Verb, wie ich finde. Wir nutzen es nur sehr selten.
Es gibt eine zweite Abteilung, sagt mein Lieblingsbuch. Und von der hatte ich bis zum heutigen Morgen keine Kenntnis.
2. (Jägersprache) wiederholt stören und dadurch verscheuchen. Ja, die Sprache des Waidmanns führt der Duden eigens auf beim Verb vergrämen. Und vor diesem Hintergrund erfährt das Bildchen, das ich gestern in Nürnberg (für Einheimische: in der Nähe vom Brezn-Kolb) knipste, eine neue Bedeutung.
Schädlungsbekämpfung und Taubenvergrämung bundesweit
Das Wort Taubenvergrämung scheint ein Fachausdruck zu sein. Das wusste ich nicht. Suchte es mal mit Google – und siehe da! Sie finden gleich stichwortartig die Möglichkeiten, die reizenden Kotflügler(!) … ähhh … Kotflieger zu vergrämen.
Mir fällt dazu nur ein, was Georg Kreisler schon Mitte der Fünfziger besungen hat: die Taubenvergrämung auf etwas härtere Art, als Gemeinschaftsaktion mit Spaß-Faktor. Kennen Sie nicht? ω Dann hier …
Ich fürchte nur, die Brieftaubenzüchter Bochum und Umgebung sind nicht so angetan. Heute risse man Kreisler öffentlich die Federn runter.