Waldbrandgefahr

Ich würde solche Petitessen nicht an die große Glocke ziehen, wenn nicht … nein, wenn ich sie nicht in jedem zweiten Buch fände, das als Lektor zu bearbeiten ich die Freude habe und hatte. Hat man(!) das jetzt in  der Leserinnenschaft begriffen, was ich meine? Frau(!) auch?

Wir lesen die Online-Ausgabe meiner Heimatzeitung, der Nürnberger. Irgendwelche Grillknallblöden haben im Wald gezündelt. Und die Onliner aus der Metropole dichten …

Oh man – danke an die Einsatzkräfte!

Man(!) darf übrigens dem Oh ein Komma folgen lassen, frau(!) darf übrigens o schreiben. O man  – danke an die Einsatzkräfte!

Man darf aber auf keinen Fall sich darauf verlassen, dass die Frau Lehrerin einem in der Schule dummes Zeug sagt wie dieses: Schreib doch, wie du es sprichst. Dann komm dieses dumme Zeug Jahre später in die Zeitung – und nur ein einsamster Rufer in der Wüste meckert auf: Achtung, da herrscht grammatische Waldbrandgefahr!

Leute, das man ist ein Adverb und ein Pronomen. Als Pronomen steht es für ein Nomen, in diesem (falschen) Fall vielleicht … für nichts. In einem Satz aber wie Man zündelt nicht im Wald mit Grillkohle … steht das man für die Allgemeinheit: Es ist doch allgemein bekannt, dass man in den Wald vielleicht mit Bastkörbchen, Speisen für die Großmutter oder mit Kieseln zur Orientierung geht – nicht aber mit Brennbarem. Ihr Klapskallies!

Richtig wäre hier …

Oh Mann danke an die Einsatzkräfte!

Als allgemeiner Ausruf des Entsetzen. Kommt von Mann, dem Mann, männlich. Geht aber schon seit Emmas Tagen auch als Frau! Muss gehen …

Bitte mal lernen, liebe Redakteure! Ich habe ein Auge auf euch, o, Mann!

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