Waidmannsheil!*

Liebe Leserinnen, liebe Leser, oder auch liebe Leser:innen (mit arabisch-gutturalem Knackser auf dem Doppelpunkt) dieses im zehnten Jahr schreibenden kleinen Tagebuchs. Ich bin wieder im Lande und verspreche, Fahrt aufzunehmen in alter Form. Und dazu gehörte in den vergangenen Wochen immer, dass der Freitag dem Beruferaten gehört. Die ersten drei Ausgaben finden Sie problemlos, wenn sie in die Suche gehen.

Diesen Tag widme ich meinem Vater, der Rehe mochte (unterm Fernglas, auf dem Teller, vor der Flinte, vor dem Auswaiden, kopfüber in der Garage, auf dem Weg zum fleischereimeisternden Freund).Und ich finde diese Auflösung wie immer herrlich.

Ja, der Herbst rückt näher, irgendwann wird in den Restaurants wieder das Rehfilet oder die Rehkeule angeboten. Und dann werden Sie an diesen kleinen Witz denken und Ihre Corona (wenn Ihnen der Sinn hier nicht klar ist, einfach mal das Wort googeln) vielleicht damit überraschen.

Ihnen ein wunderbares Wochenende, und bitte nehmen Sie mir das Versprechen ab, dass ich ab Montag wieder erstens regelmäßig und zweitens seriöser zu Ihnen komme.
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Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben
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Ich sehe schon, Sie freuen sich an der Überschrift und an den wunderbaren AI in dem Wort. Freuen Sie sich mal nicht zu früh. Der Duden geht nämlich vollkommen anders an dieses Waidwerk. Ich darf zitieren: Das Substantiv wird ebenso wie die entsprechenden Komposita (Weidmannsheil, Weidwerk, Weidsack, Weidspruch usw.) im Allgemeinen mit ei geschrieben. Die Form mit ai ist jedoch ebenfalls korrekt. Die ai-Schreibung wird fachsprachlich, also in der Sprache der Jäger, sogar bevorzugt, obwohl sie sprachgeschichtlich nicht begründet ist. Sie erklärt sich vermutlich daraus, dass die Schreibweise mit ai in einigen alten bayerischen und österreichischen Quellen vorkommt. Na, sehen Sie mal: Wenn Sie Ihre Corona mit einem Witz aus dem nahen Staatsforst erfreuen, können Sie gleich noch geballtes Wissen aus der Sektion völlig unnütz anhängen.

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