Nur so klappt’s!

Heute wird es ein bisschen unterhaltsam. Wir machen uns lustig über Word, das Schreibprogramm, das die meisten verwenden. Mit Word ausgeliefert wird Dudens Rechtschreibprogramm, das den geneigten Schreiber auf Fehler aufmerksam macht. Ich gebe mal freium zu: Das machen Duden und Word wirklich gut. Und nein, das ist kein Freibrief und kein Satz gegen professionelle Korrekturen mit eigenem Hirn, das ist nur eine Feststellung.

Der Nutzer kann verschiedene Einstellungen wählen. Ich habe die gesamte bunte Palette angekreuzt. Also unter anderem auch die Bitte gewählt, mich auf Umgangssprachliches aufmerksam zu machen. Und darum geht es heute.

Horst klappte der Unterkiefer hinunter und so saß er mit offenem Mund da …

Ein klarer Satz, wie ich finde. Finden Word und Duden nicht. Denn klappen ist … wir wagen es kaum auszusprechen … aber so was von Umgangssprache, dass dieses Verb nur noch in Gegenden ausgesprochen wird, in denen Menschen in Jogginganzügen RTL2 abschalten, weil ihnen der Sender zu intellektuell ist.

Der Vorschlag von DudenWord: Nehme er doch bitte funktionierte!

Gerne, macht er.

Horst funktionierte der Unterkiefer hinunter und so saß er mit offenem Mund da …

Habe ich dann der Autorin so geschickt, die hat sich beschwert. Ich verstehe nicht, warum: Ich habe mich doch nur auf das verlassen, was Fachleute mir vorgeben.

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Zur Königsfrage von Freitag
Am Freitag hatte ich Ihnen
ein kleines, aber feines Rätsel aufgegeben (mal zurückblättern, bitte!, unten: Vorheriger Beitrag). Sie sollten Wikinger erklären, die zu viert, zu fünft oder zu sechst unter einer jeweils anderen Schreibung stolzieren, als VIkings, Vkings oder IVKings.

Für jene unter ihnen, die immer noch rätseln, greife ich mal tief ein in eine aktuelle deutsche Diskussion dieser. Hierum geht es: Der schwarze König unter den drei Königen, die im Ulmer Münster ausgestellt werden, wird entfernt. Begründung: klischeehafter Rassismus. Endlich sagt uns mal jemand, was wir zu denken und zu betrachten haben. Danke für diese großartige Entscheidung! Darauf ein Zigeunerschnitzel!

Als entmündigter Konsument schaue ich mir mal die drei Könige an, die es ins Germanische Nationalmuseum in Nürnberg geschafft haben. Sie sehen Sie im Bilde rechts, gefertigt aus Holz, um 1490, sagt die Quelle. (Das Bild ist aus Wikipedia und gemeinfrei.)

Finden Sie den Mohrenkönig ganz links nicht auch reichlich klischeehaft-rassistisch. Er dreht sich – feige wie er ist! – weg vom Betrachter und beobachtet irgendwelches Diebesgut, da bin ich sicher. Und schauen Sie sich diese ω Chiara-Ohoven-Gedächtnis-Lippen an! Typisch Neger!

Ach ja, es geht ja um den Rätselauflösungshilfestellungstexttipp. Gut. Das Bild hieße IIIKings.

Ich habe mal in vorausschauenden Gehorsam den afrikanischen König aus dem Germanischen entfernt. Das sieht dann so aus. Dieses Bild hieße dann nicht Drei Könige ohne Neger, sondern IIKings. 

Hammas jetzt?

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