Undichte Dichterinnen

Manchmal, stickum, klammheimlich, und natürlich mit schamvoll gerötetem Köpfchen wünsche ich mir eine Zeit, in der man Dumme einfach mal kurz links und rechts abwatschen darf. So ohne Vorwarnung: einfach eine links, eine rechts, muss ja nicht wehtun.

Muss nur deutlich sagen: Du bist blöd, du hast keine Ahnung, lern erst mal etwas, bevor du dich öffentlich äußerst. Und jetzt geh in die Ecke und räum danach den Mist auf, den du verzapft hast!

So wäre es schön, so würde ich es auch mit diesen Dummbeutellinchen machen, die sich hier in einer sehr gut besuchten Facebook-Schreib-Gruppe für Weibchen äußern.

Ja, ich weiß, die dürfen das sagen, natürlich dürfen wir das sagen, natürlich haben sie das Recht auf freie Meinungsäußerung, und das gilt auch gerade für die Herde von Idioten. Und ja, auch von Idiotinnen. Und natürlich würde ich dieses Recht gegen alle verteidigen.

Dies aufzuschreiben und Ihnen zu zeigen reicht schon, um mich etwas abzuregen, vielleicht nehmen Sie es ja als Erheiterung. Vielleicht sind Sie gelassener als ich. Vielleicht haben Sie aber auch einfach nur weniger sehr realen Kontakt in Ihrem Beruf mit jeder Art von schief gestrickten Flachhirnen.

Und jetzt lüge ich Ihnen einfach mal ganz dick ins Gesicht, indem ich behaupte, diesen Text nur geschrieben zu haben, um Sie auf zwei wunderbare Wörter im ersten Satz aufmerksam zu machen: ja, auf stickum und klammheimlich.

Also stickum heißt so viel wie ganz heimlich, und ist damit ziemlich nah an klammheimlich. Es kommt aus dem Hebräischen, wo, wie der Duden schreibt, „stieke“ nichts anderes als „ruhig“ heißt. Und ganz eigentlich müsste man es stiekum schreiben. So steht es im Duden.

Ähnlich verwirrend ist das sehr oft eingesetzte klammheimlich. Es ist insofern ein wunderbares Wort, als dass es nichts ist denn eine Bedeutungs-Doppelung. Das Adverb „clam“ kommt aus dem Lateinischen und meint heimlich. Man vermutet, dass die Studenten des 19. Jahrhunderts diese Verballhornung kreiert haben.

Und morgen, hoffentlich besser gelaunt als heute, schiebe ich dann noch die Bedeutung des Wortes „verballhornen“ nach. Dessen Etymologie ist noch unterhaltsamer als die von stiekum und klammheimlich.

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