Wir hatten schon öfter die gewagte, eventuell sogar diskriminierende These, dass Hirnleistung und schreiberische Leistung einhergehen. Rechte Dummbeutel mit ihren offen zur Schau getragenen Sprüchen ohne Duden-Kenntnis geben mir da recht. Herr Wendler legt neuerdings ein Zeugnis für diese These sehr öffentlich an. Auf dieses Zeugnis will ich heute mal eingehen.
Kurz zur Vorgeschichte. Michael Wendler ist eine halb prominente Person, die zuletzt bei Deutschland sucht den Superstar, einer RTL-Veranstaltung, in der Jury saß. Herr Wendler, der sich gerne nur einfach Der Wendler nennt, hat vor einiger Zeit ein paar Sprüche losgesocialmediat, die zu zitieren gleichermaßen unappetitlich wie überflüssig sind. Er erwies sich darin als Corona- und Holocaust-Leugner, hat irgendwie die Kanzlerin beleidigt, seinen Sender dazu und sich nach Florida verkrochen, wo er lebt. Der Sender entschied sich dann, Herrn Wendler bei der Ausstrahlung der mit ihm aufgezeichneten Folgen aus dem Format zu pixeln. Überdies zogen sich alle mit Wendler werbenden Filmen aus den Verträgen zurück, was ihnen augenscheinlich angesichts der Ungeheuerlichkeit der Vorfälle auch juristisch problemlos gelang.
Das war der Stand der Dinge, bevor Wendler das losließ, was Sie im Bildchen sehen. Bitte nicht wundern, links können Sie mal das Ergebnis einer professionellen Verpixelung erkennen, dahinter befindet sich Herr Wendler.
Der schreibt, und ich vermute stark, dass auch der Agent von seiner Seite gewichen ist, denn der hätte es vielleicht so nicht öffentlich gemacht.
Ich versichere an Eides statt, weder Holocausts Leugner Antisimitist oder Nazi zu sein (was jeder aber auch immer wusste …
Welch ein Genitiv, Herr Wendler, welch Eleganz in der Sprache. Des Holocausts Leugner. Bravo!
Dann sollte ein Komma folgen, irgendwie. Brauchen wir nicht. Denn jetzt erklingt das Schönste der Wörter aus Florida. Der Antisimitist.
Ich wundere mich nur, dass es Wendler gelang, das Wort Diskriminierung richtig zu schreiben. Daran scheitern viele.