Ein Mal polieren, bitte!

Im Magazin der Süddeutschen Zeitung von Freitag habe ich einen erstklassigen Beitrag gefunden über die Frage, wie man unter Freunden einen bestimmten Schaden regelt. Das spielt hier aber keine große Rolle. Sie sollen nur, wenn Sie in den Beitrag hineinlesen, ein wenig Bescheid wissen. Autorin dieser Moral im Alltag-Rubrik ist übrigens die wunderbare ω Johanna Adorján.

Sie zieht als Beispiel eine Ordnungswidrigkeit via Falschparken heran und schreibt dann diesen Satz …

… die aber, kommen Politessen oder Politeure vorbei, ein Bußgeld nach sich ziehen kann.

Da wundern wir uns doch. Das Wort Politeure haben wir noch nie gelesen. Und das erklärt sie auch …

… in diesem Fall, habe extra nachgesehen, ist es ja wirklich mal interessant zu gendern: Politeur!

Wunderbar, nicht wahr? Da haben wir endlich mal wieder etwas gelernt. Vom Nürnberger Stadtbild her kenne ich männliche Vertreter dieses Berufs. Ich werde sie demnächst mal darauf ansprechen.

Und da wir gerade bei solchen Politess-Politeur-Petitessen sind: Ich habe neulich ein Interview gehört mit einem Mann, der Kranke gepflegt. Ein, Sie ahnen es, Krankenpfleger. Würde ich auch sagen. Der Mann sagt aber Gesundheitspfleger zu sich selbst. Und er sagt, dass im Zuge irgendeiner Reform aus dieser Berufsbezeichnung demnächst so etwas wird wie Gesundheits-Fachkraft. Da kann man nicht mehr gendern, die Gesundheits-Fachkräftin.

Frau Adorján schickt dann noch einen reizenden Satz hinterher, den ich Ihnen auch einmal vorlese.

Kaum muss mal eine männliche Berufsbezeichnung erfunden werden, klingt es gleich nach der Verschönerung von Edelmetall. Das zum Thema Politeur.

Recht hat sie.

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