Ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie viel arme Tropfinnen und Tropfs jeden Tag für irgendwelche Netz-Seiten irgendeinen Mist texten müssen, um die Content-Wünsche der Netz-Betreiber zu befriedigen: Ihr müsst mehr an die SEO denken! Wir brauchen mehr SEO!!!!! Ich lese öfter Angebote, was diese Netzseiten-Betreiber den armen Schreibern zu bezahlen bereit sind. Das ist zu wenig, um sich mehr als eine warme Suppe am Tag leisten zu können. Das ist aber auch zu viel, um den Löffel jetzt schon an der Himmelspforte abzugeben.
Und natürlich erkläre ich Ihnen erst mal, was SEO bedeutet. Es steht für Search Engine Optimization (optimiert für Suchmaschinen, also: Google) und ist nichts anderes, als den Algorithmus-Scanner-Maschinen von Google vorzulügen, dass hier wirklicher Inhalt geschrieben wurde und nicht irgendetwas kopiert – oder auch die Wissenschaft hinter SEO. Wer gut in SEO ist, kommt bei der Google-Suche auf die vorderen Plätze (Google-Ranking!, Google-Ranking!!!! und noch mal Google-Ranking!!!!!!!!) und hat gewonnen. So einfach ist das.
Insofern bin ich vorsichtig, wenn ich so etwas lese, wie ich es Ihnen gleich präsentiere und dabei den Kübel voller Häme ausgieße. Dies ist Werbung, die Zeitung Die Welt profitiert davon. Ich habe keine Ahnung, wie ausgerechnet diese Werbung auf die Seite der Welt kommt. Übrigens: Robert W., der mir dieses Bildchen – mit Dank! – geschickt hat, gewiss auch nicht.
Im linken Werbefeld geht es um irgendwelche Immobilien-Fritzen; im mittleren, das sehen Sie, um Hörgeräte, im rechten wahrscheinlich nach diesem anmachenden Foto um Bargeld, das man auf irgendeinem Konto auf den Caymans leihen kann. Was sonst soll Cash Roadster da sein?
Mit 55 ist Christina Plate ein Schatten seines früheren Selbst
Der arme Schreiber hat sich aus irgendwelchen Quellen irgendetwas zusammengeschustert über die Schauspielerin Frau Plate. Er musste noch etwas texten und überschriften, das irgendwie spannend sein soll – mit nur einem Ziel: das Unternehmen Cash Roadster bekannter zu machen. Er darf machen, was er will. Indes sollte das Bild gemeinfrei sein. Und etwas oder jemanden zeigen, der aussieht wie Frau Plate. Vom Journalismus ist das so weit entfernt wie die der HSV von der ersten Liga – oder Frau Annalena B. von einem abgeschlossenen Jurastudium, Themengebiet: Völkerrecht.
Ist eigentlich alles nur traurig.
Es ist traurig, dass Leute so etwas schreiben; es ist traurig, dass Leute so etwas schreiben müssen, und es ist traurig, dass diese SEO-Unternehmen niemanden bezahlen wollen, der in der Lage ist, die grundlegenden Fehler in Texten zu tilgen. Dass hier ein Fehler vorliegt, sieht sogar der Scheuer Andreas. Aber der würde das wahrscheinlich aussitzen, respektive plattbügeln. Respektive als vorweggenommene Rechtschreibreform 2025 verkaufen. Und 50.000 Euro kassieren für die Idee, natürlich am Bundestag vorbei.
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deutschmeisterei.de – In eigener Sache
Wie ich schon vor Pfingsten die Freude zu schreiben hatte, setze ich mit der Veröffentlichung der neuen Homonyme erst mal eine Woche aus. Es wird mir einfach zu viel. Ich habe nicht täglich eine Stunde Zeit, um die neuen Homonyme einzupflegen.
Bis dahin … bleiben Sie mir gewogen(!), auch wenn die Wogen(!) des Alltags Sie überspielen // überspülen.
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