Wie Türken radeln

Auf den sogenannten Adalar, den Prinzeninseln vor Istanbul, habe ich dieses Schild gefunden. Angeboten werden Räder, um über die Insel zu radeln – überall auf der Welt, wo Touristen zusammenkommen, heißt das Rent-a-bike. In der Türkei will man dies natürlich auch auf Türkisch ausdrücken; in Deutschland beließe man es sicherlich meist beim englischen Ausdruck. In Bayern sagte man wohl Radlverleih.

Und wie drückt der Türke das aus? Kiralik bedeutet wahrscheinlich Hier leihen Sie … und Fahrrad? Bisiklet. Was trabt uns da an? Das französische bicyclette. Die Türken, vor 150 Jahren sicherlich keine Fahrradnation, haben das Wort einfach aus dem Französischen übernommen und lautmalerisch übertragen. Sie nennen den Hauptbahnhof von Istanbul – dort, wo die Züge des Orientexpresses ankamen – auch einfach Istanbul Gar (von französisch gare), und Ekonomik Menü steht für ein preiswertes Essen, eine ökonomisches Menü*. So spricht es jeder Türke richtig aus, und jeder weiß, was gemeint ist.

Betrachten Sie diese kleinen Betrachtungen einfach als Ergänzung zu den Artikeln, die in diesem Tagebuch schon über das Türkische geschrieben worden; Sie finden sie gesammelt in der Rubrik Türkei links.
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Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben
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Wollen Sie Menü schreiben oder Menu? Deutsch oder Französisch? Machen Sie doch, was Sie wollen, sagt der Duden. Der Duden zieht zwar Menü vor, wünscht Ihnen aber auch beim Menu guten Appetit.

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.