Warum Verlage Fehler machen

Sie finden den Fehler, ganz gewiss! Und nun regen wir uns alle sehr darüber auf, dass Journalisten eines renommierten Verlags, Springer, Hamburg, bei einer renommierten Zeitung, Welt am Sonntag vom Wochenende, es nicht schaffen, das von dass zu unterscheiden. Die Deutschmeisterei hat dies im September 2011 einmal mit deutlichen Worten zu erklären versucht, lesen Sie bitte hier. Nun, diese Erklärung galt Laien und Unsicheren, Schülern und jenen, die eher lesefern sind. Aber Profis …?

Es gibt dafür eine oder auch drei Erklärungen, warum so etwas auch bei Profis durchrutscht. Fangen wir an:

(1) Auch Profis tappen daneben. Ich stehe nicht an zu behaupten, die Deutschmeisterei sei fehlerfrei. Im Gegenteil, ich finde auch Fehler in alten Einträgen; Fehler dickerer Art korrigiere ich dann sichtbar für alle, dei (!) klienen (!) Buchstabendreer (!) korigiere (!) ich heimlich. Tenor: Sehen wir es nach …

(2) Arbeiten auf zwei Fassungen. Kommt immer wieder vor: Der Fehler wurde korrigiert, aber es wurde in Hektik vom falschen Dokument gedruckt. Tenor: Der Verlag sollte die Arbeitsabläufe überprüfen.

(3) Die Zahl der Korrekturleser hat drastisch abgenommen. Im Zuge der Anzeigenkrise, auch bedingt durch das Internet, sparen Verlage eher auch an Korrekturlesen denn an Anzeigenverkäufern oder fähigen Journalisten, die solche Fehler bei Kollegen sehen. Diese These ist jene, die häufig zutrifft: Tenor: Es häufen sich die Fehler, weil sich in den vergangenen zehn Jahren die Strukturen in den Verlagen drastisch verändert haben, zuungunsten der Fehlerfreiheit. Das muss man fürchterlich finden, ändern wird man es nicht können.

Und nun höre ich Adam S. aus P. von hinten raunen: Aber doch nicht im Vorspann, das sieht doch jeder – die Kinder lesen das doch, wie sollen die das lernen? Herr S., ich finde s auch grausam, aber es ist so; und Fehler gab und gibt es auch in Überschriften!

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