Chantalism made in Hollywood

Wir stellen uns einmal Uma Thurman, die aus Pulp Piction und den Kill-Bill-Filmen von Tarantino, auf dem Spielplatz in Hollywood vor. Uma, 42, Mutter, eine Ü40-Mutter? Ja, ist sie, mehrfache. Auf dem Spielplatz trifft sie andere Mütter-Stars, deren Kinder ja schon lange nicht mehr Bill oder John oder Anna oder Betty heißen, sondern so, als habe man das Namensregister aus Star Wars kombiniert mit den Orten der Zeugung des Nachwuchses: Tallullah Extensa Capri oder Penelopiea One and Two Hotel Fairchild Hotel City of Tansania (für Zwillinge).

Umas drittes Kind, eine drei Monate alte Tochter, tritt in diesen Tagen in die Weltöffentlichkeit, weil Uma ihren Namen preisgegeben hat. Und nun halten Sie sich bitte fest: Rosalind Arusha Arkadina Altalune Florence Thurman-Busson. Glauben Sie an einen Tippfehler? So viele Fehler kann man beim Tippen gar nicht machen – schauen Sie auf den Ausschnitt links aus der iPhone-Applikation des Spiegels. So heißt der Säugling einfach, Elternrecht scheint auch in den USA ein verdammt starkes zu sein.

Wir stellen uns vor, wie der Standesbeamte vergeblich um Platz in der Computermaske bat, um den Namen vollständig eintippen zu können. Oder wir stellen uns vor, wie spätere Freundinnen die Kleine rufen werden. Oder wir stellen uns vor, wie dieser Name in Facebook aussieht. Oder wir stellen uns vor, dass die Kleine längst von der Schaukel gefallen ist, bevor die Mutter den Namen zu Ende gebrüllt hat. Alles zum Grinsen, oder? Und auch wieder nicht. Hat jemand einmal untersucht, was solche Idioten-Namen im Laufe eines Lebens mit den Kindern anstellen? Hat jemand einmal untersucht, was passiert, wenn die beiden anderen Kinder des Kindsvaters von – na, nennen wir sie einfach – Rosa, wenn also Arpad Flynn Alexander (14) und Aurelius Cy Andrea (9) auf Maya Ray (14) und Levon Roan (10) treffen, die beiden Kinder aus Umas Beziehung mit Ethan Hawke?

Nun, an die Be-Rufung der Kleinen haben die Eltern gedacht; der Spiegel schreibt, man dürfe Rosalind Arusha Arkadina Altalune Florence Thurman-Busson schlichtweg Luna rufen. Na, bitte, geht doch. Lula Thurman, klingt fast wie in alten Zeiten.

Aber was machen wir mit den Namensschildchen auf den Autos, über die ich mich schon einmal hier ausgelassen habe? Jedenfalls passte Rosalind Arusha Arkadina Altalune Florence On Board bestens in den deutschen Chantalismus, der in den USA nun RosalindArushaArkadinaAltaluneFlorencism genannt werden sollte.

Zwei Fragen bleiben noch: (1) Wie sieht die Familienkutsche aus, wenn die alle einen Ausflug machen und jeder auf seinem On-Board-Schild besteht? (2) Hat jemand an den Platz für den Familientherapeuten in der Kutsche gedacht?

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