I´m an Inglischmän in Ingolstadt

Das kommt heraus, wenn man von der Autobahn abbiegt und sich in eines dieser meist Paradiese genannten Hausansammlungen zum Einkaufen begibt, die mit Markenware locken zu günstigem Preis. Man verirrt sich auf die Toilette und liest Zettelchen wie diesen.

Zur Zeit übrigens darf zur Zeit(!) auch zusammen und zurzeit geschrieben werden; ich empfehle allerdings immer Schreibweisen, in denen das Ursprungswort hier: Zeit – noch zu Tage(!) oder zutage tritt.

Darum soll es hier überhaupt nicht gehen. Es geht darum, wer mich um Verständnis dafür bittet, dass ich mir die Hände nicht waschen kann. Es ist das Value Retail Team. Herrgottsackra, ich weigere mich, das zu verstehen. Ich habe mich von einem deutschen Einkaufszentrum locken lassen, das sich Ingolstadt Village nennt – dann muss ich mit den Folgen auch leben.

Schnaufe – und gehe. Und frage mich dann, wie das Einstellungsgespräch für einen 35-Jährigen endet, der dort zu arbeiten beginnt. Der Head Master Over Chief Manager of HR (Human Ressources, Personalbüro) des Headquarters vom Village steht auf und sagt: Willkommen im Value Retail Team. – In was? – Wällju Ritäil Tiihm, so heißen wir. – Aha, ich dachte, ich arbeite in Ingolstadt Village. – Nein, im Value Retail Team vom Village.

So oder so ähnlich. Value heißt übrigens Wert – Nutzer – Betrag – Preis – Kostbarkeit – Wertigkeit – Kostbarkeit – Valuta – Werthaftigkeit, wie mir dict.cc mitteilt. Und Retail steht für Einzelhandel. So einfach geht das.

Und nun vermute ich stark, dass das Wasser nicht laufen konnte, weil die Mitarbeiter mit den Übersetzungen beschäftigt waren: Hey, you, manager from the Value Retail Team, your water runs not …Hääääh?

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