TV. Deutsch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

So kann ein Fernsehabend aussehen. Genau so. Selten sagte ein Satz mehr über das deutsche Programm als dieser: Tag 2: Emine (46) aus dem Alten Land. Hauptspeise: Hackbraten mit Salzkartoffeln und Gemüse / Nachspeise: Kaiserschmarrn.

Das ist deutscher Alltag. Man schaut anderen in den Topf und dabei zu, wie die mit Jamie Oliver und Stefan Henssler die große Geldabräumung versuchen. Mir bleibt da nicht viel zu ergänzen. Aber das Programm wirft Fragen auf, die ich spannender finde als so manch türkischen Spielfilm: Ist Emine ein Mann? Kann man mit Hackbraten Punkte machen? Wie kommt das Salz an die Kartoffeln?

Vor allem aber: Will das wirklich jemand sehen und wissen?

Ach, Sie wissen nicht einmal, wo das Alte Land liegt? Südlich von Hamburg, einmal durch den Elbtunnel und dann gen Westen. Elbnah. Flach. Deiche zur Elbe. Das Alte Land ist das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Deutschlands, wenn ich irgendeinen Superlativ recht erinnere als Ex-Hamburger. Und warum kocht Ermine als Anwohner oder Anwohnerin des Alten Landes etwas ohne Obst? Nicht mal einen Obstler ..? Warum brät jemand aus dem Alten Land Kaiserschmarrn? Ist der Kaiserschmarrn nicht etwas zutiefst Austriakisch-süddeutsch-KuK’liches? Schauen Sie hier …

Und nun mal weniger gelangweilt, denn Sie können aus diesem kurzen Absatz durchaus etwas lernen. (1) Ja, man schreibt das Alte Land mit einem großen Adjektivanfangsbuchstaben – weil Eigenname. Und (2), ja, man darf den Kaiserschmarrn auch Kaiserschmarren schreiben, aber dann schmeckt er zwar dem Duden, aber weniger gut auf dem Teller.

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