Filter mir einen …

Jetzt schau mal, sagt Eduard zur Gattin Isolde, da nutzt dieser selbsternannte Deutschmeister schon Tee-Tüten-Packs, um seine Weisheiten, die ja nicht immer welche sind, abzusondern. Recht hat er, der Gatte, wir blicken heute mit Entsetzen und Abscheu auf ein Tee-Tüten-Behältnis der Firma Cilia, erworben im Edeka meines Vertrauens.

Zum Tee-Filter Größe L heißt es da bildlich …

ca. 0,75l-1,6l

… und ich koche (den Tee auf), in einer Kanne für ungefähr null Komma sieben Liter Tees. Kanne aus Sterling Silver, England circa 1920. Und wundere mich. Nein, ich hätte schreiben müssen: … Kanne aus Sterling Silver, England, Wales, Reykjavík circa 1620 bis 2002, um Ihnen deutlich zu machen, was ich meine.

Der Filter ist ausgelegt für Kannen von null Komma sieben fünf Liter bis eins Komma sechs Liter. Das reicht.

Die Angabe ca. für circa, zirka (schreiben Sie doch, wie Sie es wollen) sagt nichts. Gar nichts. Die Spanne umfasst 0,75 Liter und geht bis zum mehr als Doppelten. Was soll da bitte ein circa? Bei derart vagen Angaben. Was passiert mit einer Kanne von 1,643 Litern Fassungsvermögen? Filterklasse M?

Und übrigens eine Besonderheit zum Filter, zum Wort. Wird ausgeliefert mit den Artikeln der und das. Normalsterbliche wie Sie und ich sagen der Filter. Wenn Sie aber mit Menschen reden, die nicht nur ihren Tee filtern oder ihr Nikotin, sondern – beispielsweise – Stäube oder Gase, ernten Sie ungefiltert anerkennensarme, vulgo: verständnisfreie Blicke. Für die heißt es: das Filter. Aus welchen Gründen auch immer.

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