Athen bei Nacht

Liebe Bildmaler, liebe Schmarzmaler, liebe Leisemalerinnen, liebe Lautmaler! Heute geht es mal um euch. Ich habe ein wunderbares Beispiel gefunden für die Art und Weise, mit der man mit der deutschen Belletristik etwas zum Besten geben, das einfach passt, wenn man schwierig wird: Man erfindet einfach ein neues Wort.

Gezogen habe ich das Beispiel aus einem meiner Lektorate, und wie immer: kein Name, nicht mal eine Andeutung, nichts.

Wir betrachten eine Eule. Wir betrachten sie nicht nur, wir hören sie auch. Die Autoren schreibt …

Die Eule schuhute und schnatterte vor sich hin.

Nun weiß ich nicht, ob Eulen schnattern. Waren das nicht eher die Gänse oder ω Gisela Schlüter?

Dass aber Eulen ein ganz bestimmtes Geräusch von sich geben, das sie unverwechselbar macht, ist sogar für Federvieh-Laien wie mich ist unstrittig. Ich behaupte steif und fest, in jedem deutschen Wald das Geräusch eines Wildschweins von dem eines Kuckucks von dem einer Eule auch mit 2,3 Promille unterscheiden zu können.

Ja, wie macht die Eule? Sie schuhut.

Sie finden, dies sei ein falsches neues Verb. Dann schreiben Sie doch einfach: die Eule mamahue, schwawuppe, bahawahe, kolleremme oder kimmiköhne. Oder sprühen Sie in schuhuhen zwei frische H zu schuhhuhhen.

Ich verchartere mal ein paar Tiere in ihren Heimathafen Piräus und freue mich über jeden, der ein neues Verb lautmalt ohne laut aus dem Zahn-Gehege zu mahlen.

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