Klauen schwäbische Latte-Macchiato-Mütter auch noch Buchstaben?*

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Nett das Schildchen, sehr nett. Es wendet sich gegen die Unart, die viele Kinderlose oder Kinder-aus-dem-Haus-Haber wirklich als Belästigung empfinden können: das laute, störende Rumkindern im sogenannten öffentlichen Raum, in Cafés, Restaurants, in Wartezimmern. Eltern abgelenkt, lesend, telefonierend, redend – und der Nachwuchs nervt andere Gäste oder Wartende.

Nun wehrt sich wohl ein Kaffeehaus-Betreiber – Fundstelle: Facebook – mit diesem Schild, nachdem ein Berliner Kollege schon Aufsehen erregt hat mit einem Abwehr-Poller vor seiner Tür: Kinderwagen dürfen hier nicht rein. Auch auf die Gefahr hin, bei Rollstuhlfahrern und besorgten Müttern anzuecken: Mir gefällt das, menschlich, aber auch rechtlich – darf ein Ladenbesitzer nicht darüber bestimmen, wen er als Gast haben will und wen nicht?

Einen doppelten Espresso für die Kleinen – wunderbar! Dann werden sie hibbelig, geben kurzfristig den ADHS-Kasper, können nicht schlafen – und die aufsichthabenden Eltern erleben zu ungewohnter Stunde ihren Nachwuchs in voller Nerv-Breite. Herrliche Drohung! Eltern, die sonst nur Bio geben und Holzspielzeug und auf alles achten, was die Kleinen schädigen könnten, müssen das starke Gesöff für eine Leib-und-Magen-Attacke halten. Zeter und Mordio! Den Welpen zu schenken: noch mehr Stress. Jaja …

Nun ist deutschmeisterei.de kein Erziehungsratgeber und kein Blitzableiter für Genervte. Und darum sei dem couragierten Management des Lokals empfohlen, das Zettelchen noch einmal abzunehmen, gegen ein Rechtschreibprogramm laufen zu lassen und zu überarbeiten. Ein E und ein N fehlen. Zwei wichtige Buchstaben, um den Akkusativ perfekt zu machen. Nicht wahr?

*Übrigens, nein, die Überschrift meine ich nicht wirklich ernst. Dies sei nur gesagt für den Fall, dass sich nun einige beleidigt von meinem Tagebuch zurückziehen.

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