Schönes altes Wort, Folge VIII: Aufhebens machen

Irgendwann kam ich gestern – bei stinknormaler  journalistischer Arbeit – dazu, ein Wort schreiben zu wollen, auf das man achten sollte: Aufhebens machen. Ein merkwürdiges Wort, weil dieser Genitiv, genauer: dieses Genitiv-s, fast nicht zu erklären ist. Warum macht man nicht Aufheben, ohne S? Herrlicher alter Genitiv.

Was wird da aufgehoben, wortherkünftig? Nichts. Es wird etwas angehoben. Das Fechtgerät (© Wiki). Aufhebens machen kommt aus der Sprache der Duelle mit Gerät. Die Kämpfer stehen sich gegenüber und heben den Degen oder was auch immer, nach oben jedenfalls. Sie tun aber nichts. Sie balzen, sie geben vor, sie tun so, als seien sie die Größten. Sie prahlen. Sie heben das Gerät ohne anzugreifen. Macht doch nicht so ein Hochheben, ein Aufheben (um Eure Degen)! Das ist der Satz dazu: Hört auf anzugeben! Ihr rühmt Euch nur – mehr nicht!

Und der Genitiv? Sehr einfach: Davon machen wir kein Wessen? Ist alt, aber ist schön. Kein Aufhebens. Klasse Genitiv.

Gibt es das noch einmal? Mir fällt auf die Schnelle nur eines ein: kein Federlesens. Er machte davon kein Federlesens. Er macht daraus nichts Großes. Er half ohne viel Federlesens. Die Etymologie dieses Ausdrucks liefere ich nach, versprochen!

 

 

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