Mann oh Mann, Bahn!

Irgendwann einmal hieß dieses Unternehmen Mitropa, dann DSG, Deutsche Schlafwagen- und Speisewagen Gesellschaft. Heute heißt die Gesellschaft Train Catering Logistik GmbH und macht das, was der eine Teil der DSG, der Speisewagen-Teil, früher tat, als es noch nicht anglizisiert war: Man schubst Saft durch die Züge, betreibt den Speisewagen oder das Bord-Bistro und bedient die Gäste der Ersten in den Abteilen.

Herrschaftszeiten, warum denn nur Train?, warum denn nur Catering? Und warum dann nicht Logistics? Warum? Schaut doch mal, liebe, verehrte Bahnler, wie es im Osten geht. Da nennt man das einfach Speiseversorgung. Darum geht es doch …

Verzeihe ich nämlich eventuell der Bahn noch auf den Bahnhöfen, dass alles in Englisch (internationale Gäste and so on!) verfasst ist (zwischen Meeting Point, Ticket Counter und Service Center), so ist diese Neuzeitlichkeit in den Zügen nicht mehr argumentierbar. Niemanden aus Peru, beispielsweise, interessiert, ob das Pappbrötchen für 3,90 Euro und der Kaffeebecher für 2,90 Euro von einer TCL oder von einer TLC oder von DSG oder der Mitropa gliedert wird. Wäre es die Mitropa (deren Gründung gefühlte 100 Jahre vor der Märzrevolution 1848 datiert), hätte man wenigstens eine Erklärung für die Pappe – und einen schönsten Namen: die MITteleuROPäische Schlaf- und Speisewagen Aktiengesellschaft.

So aber bleibt ein schaler Nachgeschmack über den Hang zur vermeintlichen Moderne. Und, ich bekenne: Der Tee schmeckt fader, der Service wird schlechter, die Speisen werden teurer. 8,95 Euro, glaube ich, für zwei Semmeln und ein paar Plastikteilchen mit Irgendwas darin, Frühstück genannt, sind schon hinterhältig. Früher schenkte man den Tee nach für diesen Preis, heute zahlt man den Nach-Guss noch einmal. Alles wird schlechter, seitdem ich die Traincaterers entdeckt habe. Wird natürlich nicht alles schlechter, aber es fühlt sich so an. So kommen die doch nie heil nach Stuttgart21.

Derart aufgestachelt schaue ich mir die Internetseite der Speiseversorger aus dem Zug an, traincatering.de. Oh Graus! Wer mit einem solchem Bild (siehe links, Ausriss) sommerfroh gestimmter Interrail-Reisender, die nicht einmal auf etwas kauen oder an einem Strohhalm zuzzeln, im Winter auf der Seite aufwartet, vergiftet auch Passagiere, raubt sie aus oder zettelt Atomkriege an – um mal zu übertreiben.
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Die Bahn war hier schon öfter Thema, einmal ging es um Schilder in Zügen, einmal um die Gute Butter, einmal um den Wagenstandsanzeiger.

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Abwehroffensive geld.de (5)
Ich versuche seit geraumer Zeit, Spam des Unternehmens geld.de, Barfußgässchen 11 in Leipzig (Geschäftsführer: Friedrich Weidemann und Oliver Mell) abzubestellen. Gelingt nicht, die müllen anderleuts Kästen zu und leeren den eigenen nicht. Jetzt wird zurückgeschossen. Ich lese endlich mal, was die schreiben und erlaube mir, es zu kommentieren. Los geht es… (Originaltext im Normalsatz; meine Anmerkungen mittendrin in Rot.)

Falschmeldung, keine Entwarnung! geld.de spammt weiter. Leider. Also mache ich auch weiter. Sichern Sie sich jetzt bei der SWK Bank und onlinekredit.de den Sofortkredit mit Weihnachtsbonus. Was ist der Weihnachtsbonus? Nehmen die Versicherungsmenschen da die Nadeln zum Quälen der Auf-den-Leim-Gegangenen frisch vom Weihnachtsbaum? Neben Top-Zinssätzen ab 3,85%* wartet dieser Kredit mit besonders attraktiven Rückzahlungsmöglichkeiten auf: Mit dem Sofortkredit der SWK Bank beginnen Sie erst 2012 Holla, wir schließen den Kredit ab im Dezember 2011 – und beginnen erst im Januar 2012 mit der Rückzahlung. So können Sie alle Geschenke und Rechnungen ganz unbeschwert bezahlen Klar, wir haben ja den Nadelkredit, den fröhlichen, für einen 50-Zoll-Fernseher, den wir uns nie leisten könnten, und die Weihnachtszeit genießen und wir haben dann nach Weihnachten auch genügend Geld, das dann alles zurückzuzahlen.

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