Cut! Cut!

150603_CuttermesserSie wissen, liebe Leser, dass ich ein glühender Verfechter der Tilgung von Anglizismen bin. Glühendst. Also, ich sage nicht, dass Sie das Wort Keks nicht verwenden sollten, weil es von cake kommt, ich wehre mich auch nicht gegen Worte aus dem Englischen, die sich eingebürgert haben. Ich streite mich auch nicht um Begriffe aus dem Französischen oder Lateinischen. Nein, ich schreie einfach nur auf und gehe mit einem Teppichmesser(!) auf jene los, die ohne brain and knowledge (Hirn und Verstand) Englisches in ihre Sprache fließen lassen. Ohmygod! Der Kollege Hans Peter Roentgen hat das hier dargelegt. Seine Worte entsprechen im Groben meiner Haltung.

Nehmen wir doch mal ein unscheinbares Wort wie Dimmer. Das Wort kommt natürlich aus dem Englischen, vom Verb to dim, abdunkeln, regeln, und natürlich wäre Helligkeitsregler das bessere Wort. Aber der Dimmer hat sich im Deutschen ans Licht geregelt. Ok, nehmen wir.

Gehe ich also mit meinem Sohn in den Obi-Markt, um was zu kaufen? Manno, glauben Sie im Ernst, das Beispiel mit dem Dimmer wäre mir eingefallen, quasi einfach so, ohne Anlass? Sind wir also im Markt, und was sehen meine Anglizismus-Krieger-Augen?

Das Schildchen, das Sie oben sehen. Schnappatmung. Messer raus! Wie geht denn bitte das? Das Verb to cut heißt im Deutschen schneiden, ein Cutter ist ein Messer. Wikipedia sagt zum Cutter: Unter einem TeppichmesserStanley-Messer oder Japanmesser versteht man ein sehr scharfes Messer, das mit einer Klinge versehen ist, die man nach Gebrauch einziehen und nach Abnutzung schrittweise abbrechen und schließlich auswechseln kann, wobei der Schaft zur weiteren Benutzung zur Verfügung steht.

Gut, ich habe Sie jetzt ein wenig abgeschwindelt. In Wirklichkeit steht dies bei Wikipedia: Unter einem TeppichmesserStanley-MesserJapanmesser oder Cutter(messer) … Herrschaftszeiten, woher kommt dieser Mist? Ich schaue aus meinem Windowfenster (was noch ginge, schriebe ich mit dem Microsoft-Programm) runter aufs Greengrüngrasgrass und bin bikelos, ohhhh ratlos. Greife wieder zur Mousemaus an meinem Computerrechner – ärgere mich nicht weiter und freue mich aufs Dinnerabendessen bei Candlelightkerzenlicht.

Man-Mann! Übrigens, das Cuttermesser, liebe Obis, hört auf den feinen deutschen Namen Teppichmesser. Siehe oben!

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