Das ist grammatisch nicht korrekt.

160422_AfDIch gebe erst einmal zu, dass ich nicht weiß, ob die AfD in der Tat Urheber dieses Plakats ist; ich habe das nicht feststellen können. Links oben klemmt zwar eine Urheberzeile, aber die ist unlesbar. Quelle: Facebook. Naja, es gibt verlässlichere Quellen – oder um es mit einer rhetorischen Figur zu sagen, derer ich mich kommende Woche annehmen werde: So richtig verlässlich ist die Quelle nicht.

So, nach diesem Tschingderassabumm – Schreibung nicht gesichert – zum Einsteig endlich  der Blick aufs Bildchen. Wir sehen eine Dame – in Facebook identifizierte sie jemand spaßeshalber als Gwen Stefani –, die mit der Linken (auch das spricht gegen die AfD) in einer Schüssel rührt, ein Kochbuch liest, das eher aussieht wie ein Band einer Originalausgabe von Goethe, was ebenfalls gegen AfD spricht, lesen die nicht eher Landser-Romane? Die Dame sieht überaus proper aus – noch ein Argument gegen AfD -, so wie man sich eine Recklinghauser Hausfrau in der Kittelschürze vorstellt – im Hintergrund zwei Hasen und um dem Herrn des Hauses den Umgang mit dem Wonneproppen so einfach wie möglich zu gestalten: Blumen und ein Nudelholz, beides als strenge Erinnerung gedacht, mutmaße ich. Bring Blumen, sonst Nudelholz!

So weit, so nett. Und dann die Hauptzeile, die mich auf den Plan ruft, oh mein Gott: Sehen Sie auch eine Frau in einer Küche, die kocht? Hey, ist unübersehbar! Aber nach strenger Grammatik lesen wir einen kleinen Irrsinn. Das Relativpronomen  die … bezieht sich auf das letzte vorhergehende Nomen, das grammatisch passt. Und das ist nun mal nicht  eine Frau, sondern  einer Küche. Da kocht die Küche.

Auf dass Ihre Küche das Wochenende wohlbehalten überlebe! Bis zum Montag – Ihr Bessermecker.

 

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