Der Herr Minister de Maizière, zuständig für die Verteidigung des Landes, hat doch einen Kollegen, den Herrn Ramsauer, zuständig für den Verkehr des Landes. Der Verkehrs-Kollege hat vor einiger Zeit den Begriff Klapprechner für Laptop einführen lassen – und seine Mitarbeiter tippten auf ihren Laptops alles eifrig mit.
Das haben manche als lächerlich empfunden, aber es hatte seinen Effekt. Zum ersten Mal hatte ein Ministerium sich um eine Gegnerschaft zu Anglizismen bemüht – und das auch gleich sehr öffentlichkeitswirksam kundgetan. Ob die Mitarbeiter in seinem Ministerium dieses Wort heute noch beherzigen, sei dahingestellt. Schön wäre es ja, wenn morgens eine Stimme, beim Hochfahren des Klapprechners, sagen würde: Parole des Tages und guten Morgen! Einen lieben Gruß vom Minister. Dies ist ein Klapprechner und kein Laptop. Wenn übrigens Bankers Laptops mit einem ähnlichen Sprachdienst versehen wären, würde ich das Wort Laptop so gar wieder bei Ramsauers Mannen einführen lassen. Dann müsste die Tagesparole in den Banken aber lauten: Ihr verkauft keine Junkbond Assets Derivate Futures Papers, sondern die Nation, und andere gleich mit.
Dem Herrn de Maizière scheint das Bemühen seines Kollegen entgangen zu sein. Der fragt: Steht es der Öffentlichkeit eigentlich zu, den Freundeskreis von Sportlern zu screenen? Nun, er sagt das im Deutschen Haus in London, und dann mag man schon einmal nachsehen, dass er vielleicht gerade im englischen Modus war. English speaking den whole day, und so. Sie merken schon, es geht um den Fall jener Ruderin, die als Frau und Mensch in die Nähe von Tisch und Bett eines NPD-Funktionärs geraten war.
Und was wäre die Alternative gewesen, Herr Minister? Haben wir es schon mal mit durchleuchten versucht? Oder mit untersuchen, erforschen, durcharbeiten, durchackern, analysieren, ausloten, untersuchen, durchdringen, aufklären, genau gesehen, näher hinsehen, ergründen? Alles besser als screenen, oder?