Was Sie dort lesen, ist ein Spielbericht des Fußballspiels aus England. Entnommen habe ich den Text der Spiegel-Applikation Fußball in der letzten Woche. Dies zur Quellenlage.
Sie lesen diesen Satz: Stattdessen versuchte er ein Dribbling gegen Giroud und vertendelte den Ball. Uppss.
Ein Dribbling ist ein Den-Ball-eng-am-Fuß-führen-unter-Körpertäuschungen, um am Gegner vorbeizukommen. Wenn das Dribbling missling, hat der Gegner den Ball. Der Dribbler senkt das Haupt und stellt sich in der Regel an die Eckfahne zum Bußetun.
Er denkt an der Eckfahne darüber nach, warum er den Ball vertendelt hat. Er denkt auch über das Wort nach, und wenn er lange genug nachgedacht hat, kommt er eventuell zu dem Schluss, dass die Basis des Worts vertendeln vielleicht Tand ist. Er schickt dann dem Spiegel-Mann, der über das Spiel berichtet, eine Twitter-Meldung – Fußballer twittern ständig: Wenn Sie darüber nachdenken, mein missratenes Dribbling als vertendelt zu bezeichnen, überprüfen Sie doch bitte einmal die Etymologie von vertendeln.
Danach beendet er seine Buße an der Eckfahne und spielt wieder mit.
Der Spiegel-Mann hat aber die Twitter-Meldung nicht erhalten, und so kam vertendelt mit -e- ins Spiel und auf meinen Schreibtisch.
Natürlich spielt Tand mit beim vertändeln. Natürlich benötigt das Verb ein Ä. Im Duden lesen wir, dass das mittelhochdeutsche tant für „Unsinn, leeres Geschwätz“ Pate stand. Die Nürnberger Spielwaren gingen im Mittelalter als Tand von Nurenberch durch – heute ist daraus die wichtigste Messe der Stadt geworden. Da wird nichts mehr vertändelt.