Da geht er hin, der Gute. Zwei Wochen lang versetzt mich mein Lieblingswirt, Signor Enzo Valentini, Zabo, Nürnberg, in einen Ausnahmezustand. Jeden Mittag, den der Herrgott werden lässt, stehe ich bei Enzo auf einen Doppelten. Ich korrigiere: fast jeden. Wir reden über Fußball – er über Juve, ich über den HSV, gemeinsam reden wir über den Club, und nicht selten sieht man Clubberer, Spieler wie Vorstand, mittags dort die Nudel nehmen. Er gibt mir Basilikum oder Brot, wenn die eigene Küche nach 20 Uhr weder dies noch das im Regal hat, und er versorgt mich jeden Mittag mit der Nürnberger Zeitung. Sein doppio caffè, schwarz und rass und stark, ist für mich der Gradmesser für jeden Espresso irgendwo. Die Crema ist so dicht, dass der Zucker ein bis zwei Sekunden benötigt, um durchzusickern. Die besten Espressi andernorts erhalten acht von zehn Enzo-Punkten. Näher dran war nur der eines anderen italienischen Gastwirts in Nürnberg – die beiden kennen sich gut.
Genug der Klage. Enzo nimmt sich also Urlaub. Soll er. Hat er verdient. Und nun genießen Sie doch einmal, wie er seinen Urlaub verkündet. Sein Aba wir commen wieder wird sich tief in mein optisches Gedächtnis prägen. Danke dafür.