Bitte, ihr Nasen, gebt euch mehr Mühe beim Schachteln

China02Sie erheitern mich doch immer wieder, die netten Herren aus China, die versuchen, aufs Plumpste an mein Geld zu kommen. Ich zeige Ihnen hier einmal zwei neuere Beispiele. Merkwürdig daran ist, dass beide Bittschreiben an einem Tag kamen. Merkwürdig ist auch, dass den Herren nur ein Name einfällt: Herr WongQ

Herr Wong hat es immer noch nicht geschafft, mit dem Übersetzungsprogramm von Google so umzugehen, dass er nicht weiter auffällig ist.

Und Herr Wong leidet immer noch darunter, dass ihm keine anderen Summen einfallen als 20 oder 30 Millionen Dollar plus 500 Tacken. Fantasielos das Ganze. Bitte, Herr Wong, ich möchte auf etwas intelligenterem Niveau verschaukelt werden. Wenn Sie mir schon einen neuen Maserati Quattroporte versprechen, dann bitte so, dass ich zumindest eine Nacht davon träumen kann. Genug geulkt.

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Im zweiten Beispiel fällt natürlich eine Formulierung besonders auf. Die mit der Tonne. Man sollte Herrn Wong einmal mitteilen, dass hier die Assoziation in die Tonne treten sehr nahe liegt. Humorvolle Deutsche mögen sich darüber amüsieren – schließlich feiern wir Karneval mit Pappnasen, Pappnasen vergeben den Orden wider den tierischen Ernst an Pappnasen, und wir jubeln Menschen im Fernsehen zu, die sich Comedians nennen. Also, von Humor verstehen wir etwas, auf breiter Front!

Aber nun schauen Sie sich bitte einmal vom ersten Beispiel die vierte Zeile an. Das ist schon hohe Kunst! In einer Zeile finden Sie vier Verben: übertragen – können – hinterlegt – beinhaltet.

Ja, ich weiß, dass diese vier Verben keinen Sinn ergeben. Dennoch aber verweisen sie auf einen Klassiker des Verb-endenden Schachtelsatzes, den ich Ihnen hier einmal zeigen möchte. Ach, was heißt zeigen? Ich will sie zum Rätseln – jaja, Großschreibung!, substantiviertes Verb! – bringen. Hier folgt der Satz. Über die Quelle lesen Sie weiter unten etwas.

Denken Sie, wie schön der Krieger, der die Botschaft, die den Sieg, den die Athener bei Marathon, obwohl sie in der Minderheit waren, nach Athen, das in größter Sorge, dass die Perser die Stadt zerstören könnten, …

Na, wie geht der Satz weiter? Wissen Sie, um was es geht?

… schwebte, erfochten hatten, verkündete, brachte, starb!

Ich gebe Ihnen einen kleinen Tipp: Ordnen Sie jedes Verb einem Satz-Bestandteil zu – und zwar so, dass Sie das letzte Verb dem ersten Satz-Anfang zugesellen. Der erste Satz heißt dann: Denken Sie, wie schön der Krieger starb! Der zweite: … der die Botschaft brachte … Und so weiter.

Nun kommen die Kulturbeflissenen und wollen wissen, ob ich auch die Quelle kenne.

Nein. Ich vermute nur, dass es sich um eine Übersetzung der Ilias von Homer  handelt. Der Übersetzer war Johann Heinrich Voß. Ohne Gewähr!

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