Zum Kaffe ins caffè

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Es gibt Seiten im Internet, die auf häufige Rechtschreibfehler hinweisen. Das Bildchen, das Sie sehen, ist von eine dieser Seiten gezogen. Es hat mich sehr amüsiert. Wie Sie sehen, bemüht sich der Autor sehr, den Unterschied zwischen Kaffe und Kaffee zu beschreiben. Er macht auch alles richtig. Nur in der linken Spalte und in der mittleren Spalte schleicht sich ein fataler Fehler ein. Die linke Spalte (Kaffe) sollte die falsche Schreibweise darstellen, die rechte (Kaffe) die richtige.

Es kann natürlich sein, dass der Autor sich an eine Sprechweise anlehnt, die ich manchmal höre: Gib mir ne Tasse Kaffe! (ohne jede Betonung). Oder: Ich will ´ne Tass Kaff! So gesehen ist das fehlende E kein Problem.

Wie es sich mit dem doppelten E bei Kaffee verhält, lesen Sie schon. Ein anderer, häufiger Fehler ist die Verwechslung zwischen dem Ort, an dem ich meinen Kaffee trinke und dem Getränk, das ich zu mir nehme: Café und Kaffee. Sogar der Anglophile greift auf das Wort zurück. Im Englischen ist es der Coffee oder der Coffee Shop. Diese fürchterlichen Errungenschaften, die den Kaffee auch noch mit verschiedenen Geschmacksrichtungen bestäuben oder rösten, ihn mit low fat milk anbieten oder einem biologisch einwandfreien Zucker aus panamaischen Baumwurzelrinden-Absinth, machen sich auch in deutschen Fußgängerzonen breit.

Wer ist besonders schick mag, der hält sich ans Italienische. Bestellt er bei Enzo einen Espresso, bekommt er einen caffè. In Paris einen café – der Franzose unterscheidet da nicht sonderlich.

Wissen Sie, was das Besondere ist? Die Wurzel all dieser verschiedenen, dennoch gleichlautenden Wörter ist eine arabische. Der Araber schreibt es anders, aber die Europäer transkribieren es als q – w – a, qahwa. In der Transkription finden wir ein Q für das K oder C, aber kein F und auch kein E, schon gar kein doppeltes. Das Wort und das Getränk haben sich im Laufe der Zeit gewaltig verbogen: Das Getränk ist den amerikanischen Kaffeehausketten anheimgefallen – auch wenn eine der Bohnen immer noch Arabica heißt –, das Wort kam unter die Räder der Alltagssprache.

Empfohlen sei da einmal der Genuss des echten Kaffees, des arabischen oder türkischen: Bestellen Sie ihn schekerli, (Türkei) oder schekr (arabisch-sprachig) gezuckert – und Sie erleben Ihr süßes, würziges Wunder!

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