Wo bleibt die protäktschn?

Schauen Sie mal, was einem morgens in Nürnberg entgegenprallt. Ich habe die Seitenfläche eines Lastwagens fotografiert, eines Lastwagens mit Nürnberger Kennzeichen, der Bretter auslud. Der Lastwagen fährt für die Firma Foliatec®DottKomm. Heute heißen Firmen so; ich bin sicher, die Dame an der Rezeption muss das telefonisch so aufsagen, ist ja schick! – um dann im breitesten Fränggisch fortzufahren mit HOW GAN AI HELB JU?

Aber was, bitte, macht Foliatec®DottKomm?

Keine Ahnung, ist mir auch zu blöd, dies nun im Weltnetz unter Foliatec®DottKomm nachzuschlagen. Irgendetwas mit Folien, vermute ich mal. Und für wen machen die das? Als ich den Lastwagen fotografierte, bauten sie gerade ein Gerüst für die Waschstraße ab, über deren Schild ich mich schon einmal ausgelassen hat.

Und was macht Foliatec®DottKomm sonst? Styling und Schutz für Car. Bike. Boat. Ich bin tief beeindruckt. Heilige Moral, darf ich denen nachts die Luft aus dem Reifen lassen? Darf ich das überkleben? Darf ich mit Nagelschere und Spatel redigierend am Lack nachkratzen? Darf ich denen ein Antragsformular zur Mitgliedschaft im Verein Deutsche Sprache ins Fenster werfen?

Vor allem aber: Wenn die schon komplett, vorbehalt-und rücksichtslos ins Englische verfallen, warum scheues sie sich dann, das Wort Schutz zu übersetzen. „Protection“, isn´t it? Oder meint „protection“ vielleicht den Versicherungsschutz, während Foliatec®DottKomm lediglich den Korrosionsschutz aufträgt?

Und wenn die schon komplett, vorbehalt-und rücksichtslos ins Englische verfallen, warum scheuen sie sich dann, die kleinen Wörtchen und und für unübersetzt zu lassen? STYLING and PROTECTION for CAR. BIKE. BOAT. Das wäre es doch, nesspa (frz.)?

Und dann hätten wir noch die Punkte hinter den Wörtern. Warum? Auto. Motorrad. Boot. Oder Auto Motorrad Boot.  Wollte Foliatec®DottKomm mal zeigen, dass die einen Punkt so richtig boat- and bikemäßig auch auf cars folienperfekt knitter- und blasenfrei applizieren können?

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