Dänglish für die Jüngsten

Irgendwie ohne Worte, nicht wahr? Die Eltern sollen für ihre Abc-Schützen Schultüten kaufen, und wie heißt die Schultüte? Heiße Räder. Das ist nicht nur Schwerst-Englisch, das ist auch dämlich. Was, bitte, haben denn die Reifen zu tun mit dem ersten Schultag. Oder zielt man hier nur darauf ab, modern zu sein mit dem Englischen? Idiotisch, nicht wahr? Mir fehlen wirklich die Worte, zumal auf der Rückseite dieses Verkaufsstands im Nürnberger-Mögeldörfer Marktkauf die Geschwistertüte angeboten wird. Gab es an meinem ersten Schultag nicht – ich vermute, die 35 Zentimeter-Tüte ist für die Kleinen gedacht, die ihre Großen zur Schule begleiten und auch etwas in der Hand halten sollen, wenn Geschwisterchen die Heißen Räder qualmen lässt. In der Hoffnung, dass der Geschwistertütennachwuchs im kommenden Jahr dann die Flying Rockets oder die Dynamic Boosters oder die Explosive Ducks auspackt. 

Und die Grundschullehrerin, die bei der ersten Ansprache am Tüten-Tag soviel Hot Stuff vor Augen hat? Kann sich nur abwenden und auf die deutsche Fibel pochen. Wie heißt eigentlich Schultüre auf Englisch? Gibt es nicht. dict.cc definiert das Wort für jene Briten, die damit nichts anfangen können: large cornet of cardboard filled with sweets and little presents given to children in Germany on their first day at school. Aha ….

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