Verschlacktes Kotelett

Das ist nicht schön, nicht schön, das Violett. Nicht schön. Ich habe diese – in Nordrhein-Westfalen nennt man die so: – Bude gefunden in Minden, in der Nähe des neuen Klinikums.

Genauer: Solche Buden befinden sich immer in Industrie- oder Gewerbegebieten, solche Buden sind zum schnellen Verzehr gedacht, oft Papptellern statt Bone China und Kaffee im Pappbecher, solche Buden sind preiswert, man bekommt Ketchup und Mayo reichlich, auf dem Tisch steht eine Streudose mit rotem Streuseln zum Nachwürzen – und selten habe ich darin unfreundliches Personal erlebt.

Aber müssen sie deshalb Schmiede heißen? Nein.

Selbst wenn hier früher eine Schmiede stand – wer will das noch wissen? Selbst wenn der Haupttäter am Topf hier Schmied heißt … wen interessiert das? Auch wenn die Umgebung nach Industrie und Gewerbe riecht, so kann ein Kotelett niemals nach Kotelett schmecken, das in einer Schmiede fabriziert/geklopft/erhitzt/paniert wurde  – und es kann schon gar nicht schmecken, wenn man Schmiede mit Staub und Dreck und fliehenden Funken und Hammerschlag und Schlacke, Asche, Lederschürzen verbindet. Ein solches Kotelett ist verschlackt. Ein Graus.

Und was lernen wir daraus? Denkt nach beim Namengeben! Sonst vergeht einem der Appetit! Ich hatte dort einen mittelmäßigen Kaffee und Pommes frites*, die ebenfalls das Mittelmaß nicht verließen. Passt also.
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Non scolae … Unterm Strich was fürs Leben
* Was man hier ebenfalls lernen kann: die Schreibweise von Pommes frites. Nur so! Nicht Pommesfrites, nicht Pommes Frites


 

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