Mit „mit“ oder mit ohne „mit“?

Hat der Hausmeister recht*, der dieses Schildchen gebastelt hat? Ist er einer, der statt des Kicker den Duden unter dem Kopfkissen drapiert?

Nein, denn der Herr lässt drei Auffälligkeiten aufblitzen auf seinem Warnschildchen bei mir um die Ecke:

(1) Der Abstand zwischen Achtung und dem !. Sollte nicht sein, die Satzzeichen – bis auf die Parenthese- und Gedankenstriche – immer direkt an das Wort, bitte(keineLeerzeichen)!

(2) Auch wenn die Abk. tägl. jed. versteht – wenn eben zu vermeiden, bitte vermeiden(keineLeerzeichen)! Snst nhm. d n. Übhd. (Sonst nehmen die noch Überhand.)

(3) Das mit. Eine kleine Umfrage hat ergeben, dass 100 Prozent der Befragten das Wörtchen mit in diesem Satz für grammatikalisch fehlbesetzt hielten; ich war auch nicht sicher. Die Frage: Ist mit ein Wörtchen, das temporal (also: zeitlich) benutzt werden darf. Ich blicke in den Duden und finde dies, wenn auch weit hinten im Artikel zum mit… kennzeichnet das Zusammenfallen eines Vorganges, Ereignisses o. Ā.* mit einem anderen: mit [dem] (bei) Einbruch der Dunkelheit; mit dem Tode des Vaters äŠnderte sich die Lage; mit 20 Jahren (im Alter von 20 Jahren) machte er sein Examen …

Da hat der Hausmeister Recht* behalten. Denn tägl! wird mit dem einen Ereignis (hier: Ende der Geschäftszeiten) auch das andere begangen (hier: das Schließen des Tors).

Passt scho, Hausmeister!

Und nun wieder Kinder aus dem Hausflur vertreiben, Falschparker aufschreiben und den Kicker lesen, in dem – Entschuldigung für das Wortspiel – Leverkusen nach der 7:1-Pleite gegen die Messianer nur noch KleverLoosen genannt wird.
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Non scholae … Unterm Strich was fürs Leben
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Da staunen Sie aber: Ich plädiere vehement für ein Leben ohne Abkürzungen in der Sprache, zitiere aber dann aus der Mutter der Fehlerfreiheit, dem Duden, der seinerseits frech o.Ä. abkürzt. Na, hören Sie mal! Der Duden mit gefühlten 12.000 Seiten im Dünndruck und in Kleinschrift, der bestimmte Wortkombinationen immer wiederholen muss (o.Ä, u. bzw., gramm., mhd., ahd., lat., und andere(keineLeerzeichen)!) spart bestimmt 500 Seiten ein, wenn der abk. Der darf das …
* Ob jemand Recht hat oder recht hat, ist einerlei; Groß- und Kleinschreibung möglich. Aber:
wenn ich mich recht entsinne, dann – verstehe mich bitte recht (missverstehe mich nicht) – habe ich recht gehöšrt? (stimmt das, soll das wirklich so sein?) – ich denke, ich hšöre nicht recht (umgangssprachlich; das kann doch wohl nicht stimmen) – gehe ich recht in (habe ich recht mit) der Annahme, dass …

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