Das hat meine Schwester in einem Kaufhaus fotografiert. Die Firma Irisette irritiert uns, Sie verehre Leser, und mich, mit einem Wort, das Sie sicherlich noch nie gehört haben. Ich jedenfalls nicht. Nun ja, ich kaufe auch nicht jeden Tag Matratzen.
Aber diese Tonnentaschenfederkernmatratze mit den sieben Zonen für gutes Liegen ist ein wunderbares Beispiel für die Art und Weise, wie man mit diesen Silbenschleppern nicht umgeht. Links im Bild sehen Sie, dass es durchaus andere Möglichkeiten gibt, sich der Matratze zu nähern – manche tun es; manche gehen davon aus, dass der Deutsche angesichts des Ungetüms schon weiß, was gemeint ist.
Zwar bietet das Deutsche grundsätzlich die Möglichkeit, Nomen in großer Zahl aneinanderzukoppeln, wie es einem gerade passt. So kommen Wortungetüme zustande, über die wir uns auch erheitern können, wie zum Beispiel über die Donaudampfschifffahrtselektrizitätenhauptbetriebswerkbauunterbeamtengesellschaft oder irgendwelche Verordnungen wie Kreisverwaltungsreferatssekretäranweisung oder das Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz (galt als längstes deutsches Wort, bis dieses Gesetz nicht mehr gültig war; damit ist es kein offizielles deutsches Wort mehr) oder … machen Sie doch, was Sie wollen!
Gleichwohl gibt es … nein, keine Regel, es gibt Ideen, die Silbenschlepper lesbar zu machen. Entkoppeln Sie sie! Entkoppeln Sie sie nach Sinn! Gute Zeitungen und Zeitschriften geben die Parole aus, bei eher unbekannten Wörtern von mehr als fünf Silben über eine Koppelung nachzudenken. So ließe sich die Matratze zerlegen in eine Tonnentaschen-Federkernmatratze, besser in eine 7-Zonen-Tonnentaschen-Federkernmatratze. Na, bitte, geht doch …