Wie heißt denn nun der Tee wirklich?

Das gibt es im Zug. Ist der pappeversteifte Aufhänger für das Beutelchen Tee, das für 3,20 Euro von den freundlichen Damen und Herren gereicht wird. So weit in Ordnung. Aber wenn ich näher hinschaue, graut es mir. Selected Tea Since 1823 (ausgewählte Teesorten seit 1823) bietet das Teehaus Ronnefeldt aus Frankfurt da an. Das mag ja sein, und es mag auch richtig sein als international arbeitendes Unternehmen, seinen Slogan in International zu halten, East India Company und so. Teeblatt drüber. Ist ok.

Aber dann geht es doch erst richtig los. Cream Orange heißt der Tee, cremige Orange. Das mag angehen, da es sich augenscheinlich um einen Roibosh-Tee (so steht es da) handelt, und den gibt es auch in der Version Orange, was dann die abermals englische Bezeichnung Vanilla Orange Flavour nahelegt, also: mit Vanille-Orange Geschmack. Ist ja alles gut.

Nein, ist es dann doch nicht. Denn erstens würde ich schon gerne wissen, warum da nicht Vanille Orange als Geschmacksrichtung steht, wo doch sogar am Fuß des Anhängers Südafrika übersetzt wird mit South Africa und Aromatisierter Kräutertee mit Flavoured Herbal Infusion.

Und zweitens würde ich noch viel lieber wissen, warum in all diesem Englisch-Afrikaans-Frankfurterisch keiner auf die Idee kommt, mal die Schreibweise des Tees zu überprüfen: Roibosh, liebe Ronnefeldter, hört sich zwar klasse an, gibt es indes nicht. Nicht mal im Pidgin- oder Massai-Englisch. Diese Blätter heißen im Englischen Rooibos, voller Respekt vor dem echten Afrikaans: aus rooi, rot, und bos, Busch. Im Deutschen lässt der Duden auch Rotbuschtee zu, als Lehnübersetzung. Und wir finden auch eine Reihe von netten anderen Bezeichnungen wie Redbush Tea, Rooibusch, Rotbuchsie, Redbos oder Koopmans-Tee und Massai-Tee

Aber nirgendwo heißt dieser Tee Roibosh, meine lieben Herren Teetrinker! Nirgendwo …

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