Ein Finale Namen’s Spannend

Namen's SushiEhrlich gesagt, so etwas habe ich noch nie  gesehen, und daher tuschen wir einmal heftig: Ein Kleiner Fisch Namen’s Sushi. Das hat etwas. Das ist aller Ehren wert. Grinsen Sie? Dann nehmen Sie zumindest bitte einen Hinweis entgegen: Der Autor des Textes hat mal gelernt, dass jedes Wort einer Überschrift im Englischen großgeschrieben wird. Und daher hat er das Adjektiv Klein großgeschrieben und Namen’s ebenso. Das Apostroph-S … nun ja, das macht man doch so.

Damit haben wir es geklärt und können dieses schwarz-rot-goldene Wochenende … beim Finale Namen’s Spannend. Nein, können wir nicht. Denn wenn Sie Ihren werten Blick mal auf das Reinstenglisch wenden, sehen Sie, dass die Sache mit der Großschreibung doch nicht so ganz stimmt: all you can eat … klingt immer fein, wird aber mit Kleinbuchstaben gepinselt.

Und damit heben wird das Schildchen im Peinlichkeitsgrad wieder in die Höhe, läuten das Wochenende, das schwarz-rot-goldene …

Nein, noch nicht …
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Und nun zur beliebten Serie Deonyme, gestern – heute – morgen, Teil 3. Heute: Lukullisches

– Unermesslich reich muss er gewesen sein, der Lukull aus dem letzten Jahrhundert vor Christus. Und weil dieser Herr überaus gerne schlemmte, nennen wir heute alles, was nach Opulenz auf dem Tisch aussieht, ein lukullisches Mahl.

– Essen und Trinken sind indes auch sonst bei den Deonymen fest(lich) vertreten. Der Nürnberger Elisenlebkuchen geht nach der Tochter eines der feinste Lebküchler, Elise Haeberlein – dritter Vorname in dieser Liste. Der Herr Reichskanzler aß uns seinen Hering vor, den Bismarkhering, Bismarckhering, und rund einhundert Jahre zuvor, im 18. Jahrhundert, gab Fürst Hermann Ludwig Heinrich von Pückler-Muskau der Eistorte seinen Namen: Fürst-Pückler-Torte.

– In dieselbe Kategorie stoßen Maximilian Oskar Bircher-Benner, ein Schweizer Arzt des 18. Jahrhundert, der als einer der ersten Vollwertkostler dem Bircher-Müsli seinen Namen gab. Louis de Béchamiel – genauso geschrieben – war ein französischer Finanzspezialist des 17. Jahrhunderts, der nebenbei noch die schwere Béchamelsoße kreierte. Über die Mozartkugel reden wir hier nicht. Über die Sachertorte auch nicht.

– Der Nescafé ist zwar als Urmutter aller löslichen Kaffee vollkommen falsch geschrieben – Neskaffee wäre nachvollziehbarer –, aber die Mannen des 20. Jahrhunderts, die den löslicher Kaffee auf den Markt gaben, ehrten damit den Gründer der Firma, den Deutschschweizer Henri Nestlé aus dem Jahrhundert zuvor. Wer wollte da mit dem Duden kommen? – Und wenn heute Weinmacher, Önologen, den Gehalt ihres Naturguts messen, reden sie von Grad Öchsle. Christian Ferdinand Oechsle war zwar keiner der Ihren, aber als Erfinder legte er im 18. Jahrhundert die Grundlagen für jene Waage, die den Mostgehalt der Trauben bestimmt.

– Mit Wörtern und ihren Namen gespielt haben die Firmengründer von Eduscho, Haribo und Ricola: Eduard Schopf zog seine beiden Namensteile zu Eduscho zusammen, Hans Riegel setzte noch die ersten beiden Buchstaben seines Geburtsorts Bonn dazu und schuf HaRiBo – verlegt seine Firma aber bald nach Rheinland-Pfalz. Und als Emil Richterich 1930 im Schweizerischen Laufen mit einer Schokoladenfabrik Richterich & Compagnie auf Namenssuche ging, tat er es wie der Bonner Herr Riegel ein paar Jahre später: Richerich & Compagnie, Laufen: Ricola. Wer hat‘s erfunden? Er selbst.
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Nun aber. Ihnen ein spannendes Wochenende, vor allem in der Zeit am Sonntag nach 21 Uhr.

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