Schwietlaf

Also, ich war dann mal über das Wochenende kurz in London und habe bei den Olympischen Spielen Dienste geleistet, Duden und Oxford´s Dictionary im Gepäck. Nachdem ich den deutschen Schwimmern wieder das Wasser gereicht, den Reitern in den Sattel geholfen und den Feldhockeyspielern Feldvorteile verschafft hatte, stieß ich nähe Wimbledon – armer Roger F., ich kann nicht alles regeln! – auf dieses Bildchen.

Ist es nicht herzig? Ist es nicht reizend? Und dazu dann der Spruch, der alles sagt: Sweet Love.  So etwas gibt es nur in London – bei Regen –, wenn einer versucht, wie Prinz Harry auszusehen, und sie ähnelt irgendeiner Tussi aus dem Hochadel, nicht wahr?

Das Bildchen prangte als Werbung in einem Laden, der seine photographischen Dienste anbietet namens Photoshop. Ja, so war das vorgestern in London.

Pustekuchen.

So war das am Montagnachmittag bei Regen in Nürnberg. Das Bild entstammt der Auslage eines Fotoateliers in meiner Nähe. Ich präsentiere es hier mit leichtem Grollen, weil ich mich frage, warum in diesem Land das Englische gebraucht wird, um dieses Foto zu betexten. Warum müssen wir uns des Englischen bedienen, wo doch das deutsche Süße Liebe mindestens genauso ausdrucksstark ist. Es ist genau so lang, es würde die gesamte Optik dieses Bildes nicht stören. Und es hätte vielleicht sogar noch mehr Kraft, weil – das muss man leider zugestehen – das Deutsche ungewöhnlicher und noch nicht so verbraucht wäre.

Warum also? Ich kann es Ihnen sagen: Weil merkwürdigerweise das Englische das erste ist, das einem einfällt. So einfach ist das und zugleich so komisch. Und so ärgerlich …

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