Siebenhundert – und der Stand der Dinge

Schauen Sie einmal links auf die Zählung der Artikel, die seit knapp drei Jahren (Startschuss: 29. Juli 2011) in der Deutschmeisterei erschienen sind: 700. Ich lehne mich leicht zurück, freue mich des Lebens, schaue in die Sonne, die durch die Wipfel der Bäume bricht, öffne – wie jeden Morgen um diese Zeit – die zweite Flasche Sassicaia 2006 und lasse für zehn Minuten den lieben Gott einen guten Mann sein.

Dann bringt mir Dschackeline (22, 180, 95–60–95) die Tagespost auf einem Silbertablett zu sehr kurzem Rock. Und ich öffne ein paar Umschläge mit einem handgebürsteten Sarazenen-Dolch, Damaskus 1730. Ich entnehme einem dicken Umschlag eine Zeitung, die Sprachnachrichten des VDS, des Vereins Deutsche Sprache, und blättere zur Seite 18 der aktuellen Ausgabe. Dort ist dies zu lesen:

140603_Greenkeeper_VDS

Nun, ich gebe zu, dass mit der Rotwein schon arg zu Kopf gestiegen sein muss, als ich das Bildchen genommen habe. Aber es ist lesbar. Dies ist ein Lohn mancher Mühe, ganz ohne Frage: Dass die Arbeit auch andernorts geschätzt wird. Die Redaktion hat sich eines meiner Artikel von angenommen, das Original lesen Sie hier.

So, Dschackeline hat das svarowskisteinbesetzte(!) Weihrauchfass zur Seite gestellt und mich zu ernsthafter Arbeit angehalten.

Die besteht derzeit darin, ein neues Buch zu schreiben, das sich im besten Fall perfekt an mein erstes ISS DASS SOO RICHTICH anlehnt: Eine Sprachfibel für Menschen, die professionell schreiben wollen. In diesem Buch, das im besten Fall noch im Juni erscheint, erläutere ich Fehler-Phänome in gut genießbaren Kapitelchen, die Sie tageweise konsumieren können – Tag 1: Der Unterscheid von dass und das; Tag 2: Warum in kleinster keinster Weise so etwas von falsch ist … und so weiter.

Dann blättere ich in den eben erwähnten Sprachnachrichten ein paar Seiten weiter, auf die Seite 25, und lese dort, dass Monika Elias vom VDS sich meines Büchleins ISS DASS SOO RICHTICH mit lobenden Worten angenommen hat – und stelle für den Rest des Tages meine Arbeit ein.

Mist, geht nicht. Die 22, 180, 95–60–95 wedeln wieder herein und melden ein Telefonat mit einem Netzseiten-Bauer von Hoch5. Der hat an meiner neuen Netzseite gebastelt.

Neue Netzseite? Ich lese Erschrecken, Panik, Welten-Angst und Zorn in Ihren Augen. Will er die Deutschmeisterei einstellen? Nein, die bleibt. Aber sie erhält – hoffentlich auch noch im Juni – zwei Geschwister. Mehr verrate ich nicht.

Oder doch. Ein paar Worte darf ich verlieren zum 700. dieser Seite. Diese Seite, die sehr geschätzte und mit viel Ehrgeiz betriebene, hat bisher keinen roten Heller eingespielt. Im Gegenteil: Sie kostet – Zeit und jährlich mehrere fünfzig Euro für den Platz im Internet. Sie ist werbefrei. Die neuen Seiten befassen sich daher eher mit meiner Arbeit, die auch Geld einbringt.

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.