Ich glaube mal, was mir die Gemeinde in Facebook erzählt; überprüft habe ich das nicht. Wir schauen nach 25335 Elmshorn, weit im Norden, noch nördlicher als Hamburg, in Schleswig-Holstein. Dort soll es diese Wand geben.
Ehrlich gesagt, es ist mir auch vollkommen egal, ob das stimmt. Ich beginne einfach Ihre und meine Woche mit einem wunderbaren Blick auf deutsche Wörter, die zu verschwinden drohen. Nehmen wir diese Wand einfach als Mahnmal (ja, ich mahne mal!) gegen das Vergessen.
Und Sie bitte fragen sich, wann Sie eines dieser Wörter zuletzt aktiv benutzt haben.
Ich kann es sagen. Ich habe mich letzte Woche über ein Gericht in einem Restaurant aufgeregt und die Zubereitung als
hanebüchen
bezeichnet. Ich gebe aber offen zu, dass viele dieser Wörter nicht mehr in meinem aktiven Wortschatz sind. Dazu gehören
- Hackengeld
- saumselig
- sintemalen
- wacker
- salbadern.
Bei sintemalen war ich mir nicht einmal mehr sicher, was es heißt. Dann hat der Duden aber meine Vermutung bestätigt. Es geht hier nicht etwa um ein VHS-Kreativkurs für aus Südosteuropa eingewanderte Soßen-Namensgeber verpönter Art (der Name der Soße ist verpönt … verstanden, Fräulein? Bin mir nicht sicher), sondern um eine Konjunktion. Ich zitiere: sịn|te|mal, sịn|te|ma|len <Konjunktion> [mittelhochdeutsch sintemāl, eigentlich = seit der Zeit] (scherzhaft, veraltet): weil; zumal.
Ich ging so des Weges für mich hin, sintemalen ich viel Zeit hatte.
Ich hoffe, das Beispiel stimmt so.
Beim Kummerbund, liebe Kragenlos-Turnschuhträger, einem wunderbaren Wort aus meiner Welt des gehobenen Tanzes, der Sittlichkeit und der abendlichen Stelldicheins geht es nicht etwa um die Sorgen, die die Bundeswehr den daheimgebliebenen Techtelmechtel / Fräuleins / Stammhaltern bereitet. Nein, dieser Bund wird beim Smoking um den ausladendste Teil des Mannes gewickelt: den Bauch. Der macht Kummer, der muss optisch weg. Alles andere ist Mumpitz!
Bleibt das Hackengeld. Steht nicht mehr im Duden, ich finde auch keine Bedeutung, die mich zufriedenstellt, im weltweiten Netz. Ich kann mir nur vorstellen, dass es synonym gebraucht wurde zu Fersengeld, einem ebenfalls wunderbaren Wort, das nur in der Wendung Fersengeld geben existiert – für fliehen, weglaufen.
Und bei Ihnen?