Wer denn, was denn?

130118_Keiner_Ochs

Wohl dem, der einen Wettermann in der Gegend wohnen hat; einen, der täglich nicht das Wetter Deutschlands oder des Bundeslands voraussagt, sondern das lokale. Und der dann noch – weil mit professionellem Gerät ausgestattet– meist sehr, sehr richtig liegt. Der Wetter-Ochs, so heißt er in Franken, hat im vergangenen Jahr ein fürchterliches Gewitter relativ stundengenau für ein Gartenfest vorhergesagt, was aber 6.000 Menschen nicht davon abhielt, dennoch in feinstem Zwirn im Erlanger Schlossgarten aufzuscheinen – um gegen 22:10 Uhr (wie vorhergesagt) die komplett begossenen Pudel zu geben. Übrigens, das Zusammenfallen eines gigantischen Feuerwerks mit Blitzen im Sekundentakt über dem Feuerwerks-Ort, das hat was …

Somit ist er also hier eingeführt, der Wetter-Ochs, der seine Vorhersagen alle Interessieren per E-Post aufs Mobile schickt. Danke dafür an dieser Stelle.

In der heutigen Vorhersage schreibt er: Schnee fällt keiner. Konstruieren wir einen vergleichbaren Satz: Sonne schien keine. Oder: Bäume standen da keine. Klingt alles komisch, nicht wahr? Und ist auch falsch.

Keiner und seine weibliche Form keine und seine Pluralformen keine sind Indefinitpronomen, also Pronomen, Fürwörter, für eine unbestimmte Zahl. Aber sie gelten nur für Menschen. Eingeladen waren 456 Frauen zum Tausch ihrer Lederarmbänder – anwesend war keine. Oder: Sieben Herren hatten sich zum Termin verabredet, es kam keiner/keiner kam. Aber eben nicht: Alle Ginstersträuche hätten blühen müssen, keiner blühte. So dumm das klingt, es hätte heißen müssen: nicht einer blühte.

*Anzeige: Die Seite enthält Links zu mehreren Webseiten, auf denen Sie Bücher bestellen können. Hierbei handelt es sich um Werbung. In eigener Sache zwar, aber Werbung bleibt Werbung, weshalb ich Sie an dieser Stelle darauf hinweise.