„Wie reden wir eigentlich?“ fragte ich gereizt zurück.

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Ein Dialog, ein stinknormaler Dialog. Es geht mir um das Setzen der Anführungszeichen, und das lässt sich aus dem Bildchen exemplarisch herleiten.

– Im ersten Satz sehe ich keine Probleme. AnführungSatzSatzzeichenAbführung. Alles gut.

– Im zweiten Satz stimmt etwas nicht. AnführungSatzSatzzeichenAbführung. So weit ist alles wie im ersten Satz. Aber dann folgt mit … rief ich gereizt zurück eine Konstruktion, die sich Inquit nennt, hatte ich hier schon mal beschrieben: eine Erläuterung zum Gesagten – wer sagt etwas, von wo aus, und wie sagt er oder sie es. Abgesehen davon, dass ich diese Inquits meist für herzlich überflüssig und gebläht halte, bedarf es einer direkten Anbindung an den Satz, durch ein Komma. …wirklich etwas sonderbar“, rief ich gereizt zurück. So ist es richtig. Wörtliche Rede und Inquit werden durch ein Komma verbunden; die Abführung bildet das Ende der Wörtlichkeit, und sie steht vor dem Komma.

Das kleine Adverb … gereizt stört mich dabei am meisten. Wenn aus dem, was Siegmund sagt, nicht klar wird, dass er gereizt ist, ist das Zitat zu schwach – oder die Autorin.

– Im dritten Satz wiederholt die Autorin den Fehler. Im vierten auch.

Lehrbücher sagen, dass die Verwendung von Inquits generell eher unfein ist. Je weniger Inquits, desto besser. Dem folge ich gern. Ich neige dazu, diese merkwürdigen Satzenden aufzulösen – und sie in einen ganzen neuen Satz zu gießen. Geht nicht immer. Diese Beispiele habe ich stehen lassen. Wenngleich ein … wollte Siegmund wissen nichts anderes ist als ein …fragte Siegmund. Und wenn Sie genau hinsehen, steht das Wörtchen … fragte schon im Fragezeichen. Kann man also auch weglassen, wenn klar ist, wer fragt.

Noch Fragen?

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