Gesehen habe ich diese Schilder gestern beim Einkauf im Marktkauf im Nürnberger Stadtteil Mögeldorf. Sie stellen sofort fest, dass auf dem Schild für 7,99 Euro die Hohe Rippe richtig geschrieben wurde, der Rinder Hals aber als Rinderhals oder als Rinder-Hals richtig wäre. Was kümmert es den Metzger? Der Kunde weiß, was er meint …
Ich machte mir aber beim Warten vor des Metzgers Rindertheke mal den Spaß, die Schreibweise Rinder Hals als richtig zu bezeichnen. Und wissen Sie, wie das geht?
Sie kennen den Ort 91465 Rind nicht? Jenen Weiler mit einem Saiblings-Teich, 567 Einwohnern, fünf Bauernhöfen, deren Schlager das Rind ist? Liegt um die Ecke von Nürnberg, im Fränkischen, genauer: in der Fränkischen Schweiz. Das gemeine Rind aus Rind hat Weltgeltung. So wie das Frankfurter Würstchen oder das Wiener, der Hamburger Labskaus und der als Berliner bekannte Krapfen, das Zürcher Geschnetzelte oder das Leipziger Allerlei.
So, damit lernen Sie gerade, dass man regionale Bezeichnung auf -er immer großschreibt, und immer bedeutet: immer – übrigens nicht nur, wenn es um Speisen geht. Die Kölner Kirmes, auch wenn Sie kein Eigenname ist wie der Kölner Dom. Der Speyerer Metzger … der Regensburger Großmarkt … – der Rinder Weiher. Verlassen wir aber die er-Endung, fällt auch die Großschreibung: die kölnische Kirmes – der speyerische Metzger – der regenburgische Großmarkt – der rinderische Weiher. Die Endung -er adelt. Und nur die …
Habe übrigens gerade mal nachgeschlagen: Rind ist doch kein Ort. Den Rinderhals ließen wir links liegen. Nur als ich noch sah, dass es auch die Wade aus Rind geben könnte, bekam ich sooooooo einen Hals!